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(wie ich aus Deinem Genfer Brief ersehe) Dich von Deiner Mutter und Rieß trenntest, hast Du nun wahrscheinlich eine schöne Rheinreise gemacht, hast in Kreuznach Busch's, in Bonn vielleicht Deuster, in Düsseldorf Szymanskis? gesehen und Dich ohne Zweifel "himmlisch amüsirt. Was Dich freilich nicht abgehalten haben wird, Briefe an mich zu schreiben, welche die Versicherung enthalten, daß das Alles nichts sei, daß Du kein wahres Vergnügen gefunden habest pp. Mittlerweile aber habe ich mich, wie Xavier de Maistre mit einer Voyage autour de ma chambre begnügen müssen, die dann doch noch bedeutend trister ist. - Wie gesagt, ich glaube nicht recht daran, daß Du Dich nicht amüsirtst und würde einen üblen Entgelt für Deine Reise darin finden, wenn Du mir bei Deiner Rückkehr die Ohren mit Klagen über meine "Grausamkeit" füllen wolltest, die darin bestanden hätte, Dir ein mehrmonatliches Vergnügen bereitet zu haben. Meine Reisen sind, während Du in Genfer See, Montblanc, Rhein pp schwelgtest, von unserm Hause nach der Office, von da nach unserm Hause und innerhalb des Hauses vom Tische bis ins Bett gegangen: - in Anbetracht dessen, solltest Du doch nicht so sehr über Deine Entbehrungen klagen!

Nun, aus alles das magst Du mir mündlich antworten; denn einen Brief als Antwort auf den vorliegenden kann ich billigerweise nicht mehr erwarten. Er kann nicht vor dem 17. von New York abgehen (des Sonntags wegen), wird Dich also kaum vor dem 30. erreichen und da stehst Du wohl schon auf dem Sprung nach Hamburg. Es wird dann der Telegraph herhalten müssen, um wenigstens bis zum letzten Augenblicke vor Deiner Einschiffung die Verbindung aufrecht zu erhalten. Und nun, meine Geliebte, gute Nacht H R