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Der Fisch. - Märchen von Anna Raster

Es war ein Mann, der lebte einsam mit seiner Frau in einer Hütte, die lag dicht neben einem Flusse. Da ging der Mann jeden Morgen hin und angelte sich Fische und nur dieselben hatten sie zur Nahrung. Nun trug es sich zu, daß er eines Morgens nach dem Flusse ging und da, als er so angelte, geschah es, daß er ein Thier herauszog; aber er wußte nicht, was es für ein Thier war. Er nahm es mit nach Haus und zeigte es seiner Frau. Nun trug es sich zu, daß er eine ganze Menge Fische geangelt hatte und sie seiner Frau zum kochen gab, und als sie es so kochte, sprang das Thier auf den Ofen. Doch als es auf dem Ofen war, blies der Dampf es in die Höhe und als es runter kam, war es ein Kind. Die Eltern freuten sich darüber und hatten es von Herzen lieb.


So das von Ännchen ohne irgend eine Anregung oder Anleitung ersonnene und in nicht viel mehr als einer Viertelstunde niedergeschriebene Märchen. Nur die Rechtschreibung in etwa einem Dutzend Worten habe ich ihr nachher berichtigen müssen, aber sonst keine Silbe weiter hinzu= noch davon gethan. - Nun ist ja das Zeug kindisch, oder kindlich genug; aber die Schlußentwickelung zeigt, was schon so kleinen Dirndle? durch den Kopf geht: das große Räthsel des Lebens, das Entstehen des Menschen. Wie Du siehst Darwint die Kleine ganz munter. Das geheimnißvolle "Thier", das sich plötzlich durch etwas Dampf (am Ende gar der "Hauch", den "Gott" dem Menschen in die Nase blies; - obschon bei Ännchen der Hauch von der entgegengesetzten Richtung gekommen zu sein scheint) in ein Kind verwandelt, "läßt tief blicken", wie mein Freund Steer? zu sagen pflegt. Nun, eine geistreiche Schriftstellerin wird Ännchen mit dem Anlagekapital nicht werden, doch das thut nichts, wenn sie nur eine brave und gesunde Frau wird. Dann wird sich auch wohl ihre Vorstellung von der Entstehung der Kinder wesentlich berichtigen.