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25. August Abends
Liebe Grethe
Da haben wir nun wieder die Geschichte! Heute früh nehme ich den gestern Abend geschriebenen Brief nach der Office, um ihn nicht eher abzusenden, als bis die Morgenpost herein sein wird; - da ich [ihn] mit dieser nichts bekommen, schicke ich ihn ab mit allen Bitterkeiten über die Dessauer Saumseligkeit und Zweifeln daran, ob die Kiste kommen werde. Mittlerweile aber kommen in 391 Jacksonstr. Brief von Gertrud und - zwar kein Brief, doch Postkarte von Riess an. - Es ist unausstehlich; ich wünschte, daß gar Niemand drüben, auch Du nicht, unsre Hausnummer wüßte damit die Briefe adressirt würden, wie sichs gehört.
Die Kiste kam Nachmittags auch an. Frau Hansen hatte sie erst nicht annehmen wollen wegen der enormen Frachtforderung dafür: - nicht weniger als $4.90, d.h. 20 1/2 Mark, welches 52 Prozent daß auf 38.90 Mark deklarirten Werthes ist. Da kommen die Sachen theurer zu stehen, als hier bei Beer oder (die Bücher) bei Steiger Ich habe die Sachen, da die Kinder auf waren, erst oberflächlich ansehen können und finde sie sehr niedlich, die Bilderbücher sehr amüsant, nur leider kläglich gebunden, wie das so in Deutschland Mode ist; doch jedenfalls werden sich die Kinder unmenschlich darüber freuen. Die Schnitzereien und eine Schachtel mit Puppenhausrath habe ich, da die Sachen in so unmenschlich viel Papier gewickelt sind, noch nicht im Einzelnen ansehen können. Die kleinen Stickereien wird wohl eher Walther als Ännchen ausfüllen, denn er hat zu solchen Arbeiten große Neigung, Ännchen gar keine. Der Junge häkelt sich kleine