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Chicago Dienstag d. 21/9 1869

No 4.

Meine Lieben!

Eigentlich hatte ich mir vorgenommen meine Erlebnisse hier Tag für Tag niederzuschreiben und Euch in die ferne Heimath von Zeit zu Zeit ein kleines Manuscript zu senden; aber mit guten Vorsätzen ist der Weg zur Hölle gepflastert und statt Euch von jeder Stunde, die ich hier verbringe Bericht zu erstatten, vergehen oft Tage ehe ich dazu komme Euch Nachricht, Gruß und Kuß zu schicken. Heute nun, wo mein Mann zeitig auf seine office ist, da sein Prinzipal, sowohl, als auch sein Mitarbeiter, auf Reisen gegangen sind, Mathilde in die Schule, Sophie, eines kleinen Unwohlsein's halber ein Wenig im Bett liegen geblieben ist, kann ich die Zeit, die mir bis zum Abendessen bleibt, nachdem ich Trepp' auf Trepp' ab den Staub gewischt und Ordnung in allen Zimmern gemacht, zum Schreiben an Euch verwenden. Ja, ja schüttele nur Deinen lieben, lieben Kopf, mein gutes Muttchen, es ist doch so! und sieht blank und sauber aus überall (soweit dies möglich), selbst zur Zufriedenheit meines Mannes, der es in dieser Beziehung recht genau nimmt.

Anbei auch eine Probe unseres Geldes, die Rechnung ist sehr leicht. 100 Cent machen einen Dollar (gleich unserm Thaler) 50 gleich 15 sgr 25 gleich 7 1/2 sgr 15 gleich 5 sgr 10 gleich 3 sgr