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New York, 3. September 59
Liebe Schwester
Ich hätte Dir, meinem Versprechen gemäß, schon längst wieder geschrieben, wenn ich Erfreulicher hätte schreiben können. Bei uns ist Jammer u. Trübsal eingekehrt. Bertha ist seit Anfang dieses Jahres abwechselnd schlechter u. besser geworden, so daß wir stets zwischen Befürchtungen u. Hoffnungen schwankten. Allein seit den letzten beiden Monaten bleibt für die Hoffnung kaum mehr ein Anhaltspunkt übrig. Weder ihre Mutter, noch ich können uns die traurige Wahrheit verhehlen, daß Bertha von derselben gräßlichen Krankheit ergriffen ist, die unsern armen Bruder ins Grab gestürzt hat. Die Ärzte, die ihren Zustand genau untersucht haben, bestätigen es in einer