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hätte weder ihr noch mir etwas gekostet; auch versteht sich von selbst, daß bei Ausgaben hier Vergnügungen u. dgl. nicht ängstlich abgerechnet worden sein würde: - daß überhaupt das Verhältniß ein ganz anderes, weil freieres, frischeres u. behaglicheres gewesen sein würde, als das bei Luise. - Doch wie schon bemerkt, wir haben nie etwas von diesem Plan erwähnt, weil wir uns schon beide mit vollkommenster Lebendigkeit das hämische Grinsen vorstellen konnten, womit man in Zerbst gesagt haben würde: "Da seht nur, wie sie das arme Mädchen nach Amerika locken wollen, um ihr die paar tausend Thaler wegzuschnappen." Und Sophie selbst, obschon sie mich stets, - so wie ich sie, - sehr lieb gehabt, würde doch, was unter den obwaltenden Verhältnissen kein Wunder, viel zu schwach sein, um sich dem Eindruck solcher hämischen [Situation] Insinuationen gänzlich zu entziehen.

Für die Besorgung des Geldes von der Nat. Ztg. meinen besten Dank; Du hast es ganz richtig gemacht, ich habe jetzt pro Semester (Juli u. Januar) jedesmal 72 Thaler zu erhalten. Es scheint bei den Leuten aus der Nationalztg Grundsatz zu sein, sich jedes mal zu irren. - Daß Trausarz? versprochen hat, die 15 rt zu zahlen, hat mich in Erstaunen gesetzt. Du mußt nämlich wissen, daß diese 15 rt der Rest einer Summe von 20 rt sind, die er mir im September 1848 zu Frankfurt am Main abpumpte u. zwar gegen sein Ehrenwort mich binnen 14 Tagen zu bezahlen. Das war, wie gesagt, im September 1848!! Sollte er, - wie wohl möglich - wenn Du diesen Brief erhältst, noch nicht bezahlt haben, so könnte es vielleicht nicht schaden, wenn Du so ganz beiläufig, trocken geschäftsmännisch