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Rübezahl Verzauberten, wenn sie nach ihrem langjährigen Zauberschlafe erwachen. - Wenn ich dann zufällig lese, wie alle meiner ehemaligen Schul= und Universitätsgenossen nachgerade in Ämtern von Stufe zu Stufe aufrücken, so empfinde ich fast eine Art Neid, als würde ich ungerechterweise übergangen, als wäre ich wieder meinen Willen aus Reife u. Glück gedrängt. Und doch ist das eigentlich ein großer Unsinn, denn meine Stelle, wenn auch noch so bescheiden für hiesige Verhältnisse, ist immerhin von der Art, daß ich wahrlich den Beamten eines lumpigen deutschen ?stands nicht um seine Glückseligkeit zu beneiden brauche. Doch das ist nun einmal jenes unerklärliche Heimathgefühl, - ich will es nicht Sehnsucht und noch viel weniger Heimweh nennen - , das uns überallhin begleitet und das wenigstens so viel bedeutet, daß wir bei Vergleichungen allemal nur die Lustseiten und selten oder nie die Schattenseiten der Heimath berücksichtigen.

Es hat mich sehr gefreut, zu hören, daß Dein Salair jetzt schon 400 rt beträgt. Ich sage schon, [auch] wenn auch diese Summe bei den gegenwärtiges Preisen in Berlin vielleicht noch kein glänzendes Auskommen gewährt. Bedenke nur, wie es wär, wenn Du, wie ich, das Malheur gehabt hättest, zu studiren. Als ich in Deinem Alter war, kostete ich jährlich noch fast so viel, als Du jetzt verdienst, [oder] und hatte obenrein die tröstliche Aussicht, zehn Jahre lang von der Luft zu leben oder Holzhacker (neulich Hauslehrer) zu werden. Dieser Alternative haben mich allerdings die Umstände entzogen; es gelang mir vor meinem 21. Jahre