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Was ich von Deiner Reise mit Bestimmtheit hoffe und erwarte, ist, daß sie uns beiden geben wird, was wir am meisten brauchen, was wir aber beim Miteinander = Reisen nie hätten haben können: Dir die als Ergänzung der körperlichen so unendlich wichtige seelische Heilung, Ablenkung von der selbstmörderischen Grübelsucht in Betracht Deines Zustandes Selbstvertrauen, Zuversicht und die Fähigkeit, Dich ohne Gängelband auf eigenen Füßen zu bewegen; mir vor allen Dingen Ruhe, Abwesenheit von "Frictionen", die unsere beiderseitige Nervosität unvermeidlich machte, die Möglichkeit stiller Sammlung und des Wiederzusammenlesens der Bruchstücke meines seit Jahr und Tag ganz zertrümmerten Gemüthslebens.
Hoffentlich wird Dir Dein Antheil an dieser geplanten und erwarteten Wirkung Deiner Reise nicht so sauer, wie mir der meinige. Denn wie viele einzelne kleine Verdrießlichkeiten, Unbequemlichkeiten und Enttäuschungen die Reise Dir auch bereiten möge, - eine allgemeine Gemüths = Verdüsterung wird sie auf keinen Fall bei Dir bewirken. Wohl aber könnte das bei mir der Fall sein. Der Anfang dazu ist wohl schon in meiner völligen Zurückziehung