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Frau getrennt sein, mit der man 14 Tage verheirathet war. Ich hatte mir ehe ich hierherkam einen Plan gemacht, der wie alle vorhergemachten Pläne scheiterte obschon in diesem Falle nicht durch meine Schuld, sondern durch die der gottverdammten preußischen Postverwaltung. Ich correspondierte nämlich für die Berliner National-Zeitung & schrieb im Laufe von 6 Wochen wohl ein halbes Dutzend Briefe, jeden mindestens von 2 Bogen enger Schrift. Ich hoffte als ständiger Correspondent mit einem festen Gehalte angestellt zu werden & dann außerdem literarische Arbeiten für deutsche Buchhändler zu machen. Dieser Plan war & wäre noch heute ausführbar, wenn nicht die preußische Post wäre, die meine sämmtlichen Correspondenzen von der ersten bis zur letzten unterschlagen & mir dadurch einen baaren Schaden von wenigstens 20 Th. zugefügt hat, denn möchte ich nun engagiert werden oder nicht, diese vorläufigen Berichte sollten jedenfalls honorirt werden; das war schon ausgemacht. Unterdessen hatte ich zum ersten Male Nachricht von Sander erhalten, & gehört, daß derselbe sich in Philadelphia befinde. Da ich hierhin ohnehin gern reisen wollte, um unsere Verwandten kennenzudeleted: sehenlernen, so ging ich nun nach nicht ganz 5 wöchentlichem Aufenthalte in New York dorthin ab. Philadelphia ist die regelmäßigste gebaute Stadt & schönste vielleicht auf der ganzen Welt, also so niederträchtig langweilig, daß ich nicht begreife, wie ein anständiger Mensch, der kein Quäker ist es da aushalten kann. Ueber unsere Onkle & Vetter habe ich in meinem 4. Briefe an meine Frau geschrieben, & zwar ausdrücklich in corrected from: mit der Absicht daß Dir & unsern Schwestern davon Mittheilung gemacht werden solle; laß Dir also diesen allenfalls eine Abschrift davon von Bertha schicken, die doch wohl, wie ich hoffe, die Briefe aufgehoben haben wird. – Nach einer Beschäftigung sah ich mich auch hier vergebens um, & da die Schwindsucht