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Sonntag, 20. November Abends
Man weiß doch nicht, wozu manchmal Manches gut ist. Wärest Du, nach meiner ursprünglichen Rechnung gestern hier angekommen, so würdest Du einen trübseligen Sonntag mit mir verlebt haben. Denn der Schnupfen, oder die Grippe, wie Du es nun nennen magst, hat mich gestern und heute ganz schändlich gepackt, so daß ich kaum aus den Augen sehen konnte, Ohren und Nase mir verquollen, alle Gelenke wie gelähmt waren und zum Theil noch sind. - Freilich ist das Alles mehr lächerlich, als gefährlich, allein gewiß ist so viel, daß ein Mensch in diesem Zustande wenig geeignet ist, Gattin und Sohn nach fünfmonatlicher Abwesenheit in solcher Weise zu empfangen, wie sie zu erwarten berechtigt sind So ungefähr, wie ich mich gestern und heute befinde, stelle ich mir die Seekrankheit vor: fürchterlichste Erschlaffung, unsägliche Lebensmüdigkeit und völlige Gleichgültigkeit gegen Alles. - Nun, im Laufe dieser Woche werde ich ja wohl darüber hinauskommen und bei Deiner Ankunft all right sein.
In diesem Augenblicke schläfst Du schon die zweite Nacht auf See. Da, wenn Du diese Zeilen liest, alle Gefahren ja glücklich überstanden sind, will ich doch nicht verhehlen, daß ich recht viel Angst wegen der Seefahrt empfinde. Nicht eben daß ich an Schiffbruch dächte, wohl aber daran, daß eine stürmische und leidensvolle Fahrt