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Alles, was ich Dir jetzt schreibe, ist ein Seitenstück zu dem tagebuchartigen Briefe, welchen Du mir von Plymouth schicktest. Was kann ich, während Du auf dem Meere schwimmst, anderes thun, als Dir einige Andeutungen darüber zu geben, wie ich inzwischen dieselbe Zeit verbracht habe? - Einförmig genug; darauf kannst Du schwören. Fast die einzige Abwechslung besteht darin, daß ich am Sonnabend Nachmittag keinen Artikel zu schreiben brauche (weil ich ihn am Sonntag schreibe) und mich daher eine oder zwei Stunden bei Jansen oder Butz verweilen kann. - daß ich in der Gesellschaft, welche ich dort finde, geistig einnehmen könnte, ist nicht wahrscheinlich; aber auch das Austheilen gewährt eine gewisse mäßige Befriedigung, wenn auf der andern Seite Empfänglichkeit dafür vorhanden ist. Und das ist ja meistens der Fall
Mein Abend=Vergnügen heute war das gewöhnliche, nur daß Ännchen nicht schmökerte, sondern bei dem Rechenspiel Walthern beschulmeisterte. Walther betrachtet nämlich das Rechnen schon als sein Abend=Deputat und freut sich unmenschlich darüber, wenn ihm eine Addition, Subtraktion oder Multiplikation (bis zum Dividiren ist er noch nicht) fehlerlos gelingt. Großen Spaß macht ihm das Borgen beim Abziehen und er malt den Punkt an der angepumpten Ziffer in einer Weise aus, als ob es ein Ordensstern von San Marino wäre. Am Ende wird er noch einmal ein großes Pumpgenie: - Wer kanns wissen?
Heute war der Quartiermacher für Fr Haase bei mir. Vom 19. bis 26 Januar kann er das Grand Opera House haben;