.MTE1MA.ODE5MDQ

From Newberry Transcribe
Revision as of 09:31, 6 November 2022 by Dilla (talk | contribs)
Jump to navigation Jump to search

ich eben daraus, daß ich ein sehr überflüssiger (ich will nicht sagen lästiger) Begleiter für Dich gewesen sein würde.

Ich will es auch nicht bestreiten. Denn das Härteste, was Du über meine Unausstehlichkeit sagen oder denken kannst, sage ich mir selbst. Liebste Grethe, mein Einziges und Alles, Du bist sehr klug, aber noch mehr gut und lieb, als klug. Deine Güte und Liebe lässt Dich wünschen, daß ich mit Dir hätte reisen sollen, aber Deine Klugheit sollte (und wird auch vielleicht) Dir sagen, daß es für Dich weit besser war, einmal von mir loszukommen. Wäre es auch nur, um mich zum vollen Bewußtsein Deines Werthes zu bringen, oder vielmehr zurückzubringen; - ein Bewußtsein, welches durch zu langes, ungetrenntes Beisammensein leicht erschüttert wird. - Erst was man entbehren muß, lernt man nach seinem wahren Werthe schätzen. Und Du kannst versichert sein, daß in dieser Hinsicht Deine Reise nicht ergebnißlos sein wird. Du wirst, wenn Du wiederkehrst in mir einen ruhigeren, nicht mehr leicht aufbrausenden Mann finden, der Dich gewähren läßt, der nichts Besseres wünscht, als daß Du ihm die Zügel der Haushaltung abnimmst, und der auch Deinem "Es muß sein", wenn es nicht die Launen eines verwöhnten Kindes, sondern das Urtheil einer denkenden Hausfrau ist, keinen Widerstand entgegensetzen wird. Ich will in diesem Augenblick nicht davon reden, daß diesen Rechten der Hausfrau, die ich anerkenne, auch gewisse Pflichten entsprechen: -