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Chicago, 5. September 1881

Mein liebstes Weib

Heute früh auf der Office - weil Du diesmal richtig adressirt hattest, habe ich Deinen lieben und liebevollen Brief vom 18. August erhalten. Zugleich damit einen von Marie, die mir darin ankündigt, daß sie Dich gerade an jenem Tage in Franzensbad überraschen wollte und - abgesehen von anderen Dingen - auch frägt, was das für eine "Masse" sei, aus der das ihr geschickte Kreuz bestehe. "Masse" ist gut! Es scheint danach, daß man bei solcher Art von Schmuck an einen wirklichen Stein in Deutschland gar nicht denkt, sondern es Alles für Kleister, Straß oder Steinpappe hält! Zur Entschuldigung dient nur, daß der völlig schwarze Onyx, vielleicht weil zu selten und theuer, in Deutschland überhaupt nicht verarbeitet wird. Was mir Marie über die Heirathsgeschichte sagt, wirst Du längst von ihr mündlich haben. Weder sie noch der Beabsichtigte kann dafür, daß das Gesetz von einem Offizier seines (sehr bescheidenen) Ranges, wenn er sich verheirathen will, 12000 Thaler, oder die Anlage eines solchen Kapitals in Deutschland fordert. Wohl, dann sind sie eben Opfer der Verhältnisse und müssen sich das Heirathen verkneipen. Denn 12000 Thaler wäre noch etwas mehr, als das ganze Vermögen Rasts? und seiner Tochter und würde, in Deutschland angelegt, höchstens 480 pr. Thlr Zins abwerfen, so daß mein Schwager tatsächlich