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17) 1881

Chicago, 24. August 1881

Wieder sitze ich Abends einsam am runden Tische, während Frau Hansen mit den Kindern nach Aberdeen = Straße gegangen ist, um Gefrorenes zu essen, und wieder weiß ich, nachdem ich zwecklos in den Zeitungen herumgeblättert habe, nichts Besseres zu thun, als aufs Blaue hinein zu schreiben. Du hasts freilich besser, denn nach Deiner Schilderung des Lebens in Franzensbad muß es ja dort entzückend sein, so daß es Dir an Unterhaltung nicht fehlen wird. Aber freilich, jene Schilderung war vom 4. August datirt und in 20 Tagen hat sich der Reiz vielleicht schon abgestumpft. - Wie ich heute höre, hast Du an Frau Arnold einen langen Brief geschrieben und ich vermuthe, daß Du auch nach Dessau und Steglitz correspondirst, so daß ich mich eben bescheiden muß, länger zu warten. Zeitungen hatte ich schon gestern vom Datum des 10. August, während Dein letzter Brief vom 4. war. Dazwischen lagen allerdings die Telegramme.

Die Geschichte mit dem Wechsel will mir noch immer nicht aus dem Kopf. Hättest Du nur geschrieben, daß Du 1000 M. gezogen hättest, so hätte ich an einen Flüchtigkeits = Schreibfehler gedacht; aber Du fügst ausdrücklich hinzu, daß Du nur noch 760 Mark hast; - da ist also jene erste Annahme ausgeschlossen, denn 1680 Mark kannst Du doch unmöglich in 26 Tagen (davon 12 auf See und 14 auf Land) verbraucht haben. Das würde ja für jeden Tag auf Land 110 Mark ausmachen. - Hast Du aber für Deine 100 Pf., wie recht, 2040 Mark bekommen und davon einstweilen bei Sonnenthal 1040 stehen lassen, so war das eine Thorheit und jedenfalls hättest Du es mir in Verbindung mit jener Rechnung schreiben sollen. Es hätte doch kaum eine Zeile gekostet.

Heute früh war ich bei Jürgens wegen der bewußten Uhr; allein er räth mir aufs entschiedenste ab, aus folgenden Gründen: Die "Gold " = Uhren, die wir bei Kirchberg gesehen haben, seien snide; elende, für den snide = Markt gemacht Werke, die keinen Werth hätten und Gold mit so starker Legirung, daß man es kaum mehr Gold nennen könne. Goldene Uhren für Knaben mache

top of page; written upside down: N. S. 25. August Ich war eben mit Ännchen bei Schweitzer u. Baar, um für Walther einzukaufen. Mit der Presse ist es doch nichts; damit könnte nur ich für ihn spielen. Statt dessen habe ich ein allerliebstes Klavier von 3 Oktaven mit allen halben Tönen gekauft, für 13 Dollar. Es sieht ganz wie ein großes aus; außerdem Brummkreisel, tram?