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Brief von Southampton geschickt hast den ich nun schon haben müßte. Ein Viertelstündchen dafür hätte sich wohl während Eures dortigen mehrstündigen Stillliegens gefunden. Ich fürchte danach, daß Du sehr saumselig im Schreiben sein wirst
Den Brief von Gertrud schicke ich Dir nicht nach, da Du ja mit ihr persönlich zusammengekommen bist Wenn zu ihr und ihren beiden Kindern noch Du mit Eddy gekommen bist, wird es ziemlich eng hergegangen sein. Ich will nur hoffen, daß Du nicht zu lange in Dessau hocken geblieben bist, sondern den Zweck Deiner Reise im Auge behalten hast. Nach dem, was Gertrud schreibt, ist Deine Mutter in Bezug auf ihre eigene Gesundheit sehr nervös, ängstlich, ja quengelig. Wenn das der Fall ist, so ist sie wahrlich nicht geeignet, auf die Stärkung Deiner Nerven zu wirken. Dazu bedarf es eines Charakters u. Temperaments wie das der der Engert?.
Der Brief von Tante Elise ist sehr beherzigenswerth. Ich empfehle Dir dringend, ihn - namentlich die ersten drei Seiten nicht flüchtig, sondern recht genau und gründlich zu lesen, resp. zu studiren. Du kannst Viel daraus lernen, nämlich Dinge, die ich selbst Dir oft gepredigt habe, aber vergeblich
Das Wetter ist hier noch immer herrlich, obschon etwas wärmer Am Sonntag fuhr ich mit den Kindern nach Graceland und nahm Clara ? mit. Nach der Rückkehr blieben wir bei Frau Schwahl? zum sehr frugalen Abendessen bis halb 9. Die Frau empfindet den Verlust ihres Mannes noch immer sehr tief und ich habe mit ihr ein Trübsals - Duett geblasen. Hätte sie Deine glücklichere, sanguinische Veranlagung, so würde sie längst darüber hinaus sein. Ich weiß, und freue mich darüber, daß wenn ich stürbe, Du nicht anderthalb Jahr nachher noch heulen würdest.
Gestern Abend erhielt ich den ersten Besuch seit Deiner Abreise, Chr. Hotz, der bis 11 Uhr blieb Bluthardts lassen sich nicht sehe,