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Editorial Rooms of the Illinois Staats - Zeitung Hermann Raster, Editor-in-Chief.
Chicago, 9. Juli 1878
Mein gutes Weib Danke für Deinen langen Brief, den ich gestern Abend empfing. Die darin enthaltenen Klagen über Langeweile nehme ich nicht sehr ernst; - ich weiß, daß meine Grethe sich mit allen Menschen amüsiren kann. An den reichen u. hübschen Jüdinnen dort ist nichts weiter unangenehm, als der Kleiderputz, - sonst sind sie doch recht munter, frei, unbefangen u. liebenswürdig. Ihre Englischsprecherei würde mich gar nicht geniren. Mit der alten Frau Bernheimer (als alte Dame idealisch schön) bin ich ganz gut ausgekommen, indem ich glattweg deutsch und sie englisch sprach. Nur muß man völlig unbefangen sein und die kleinen Unarten der Leute in aller Gemüthlichkeit belachen, statt sich darüber zu ärgern. - Ich vermuthe, liebe Grethe, daß Dein Hauptkummer nicht das Englischsprechen der Leute ist, sondern - ihre Toilette. Du armes ? hast ja gar Nichts anzuziehen! Aber wenn Du nur bedächtest, wie hübsch Du nicht bloß für mich, sondern auch für Andere (Kenner) bist in dem Nichts, was Du abzuziehen hast! - Item, wenn's Dir dort zu unbehaglich wird, kannst Du ja, wie Frau Bauer (nun weiß ich den Namen!) in ein anderes boarding house ziehen; ? Nettauer wird Dir dabei gewiß mit Rath u. That zur Hand gehen. Er ist ein sehr netter und liebenswürdiger Mann, und gewiß noch mehr, als ohnehin, wenn Du es ihm sagst, denn wir
top of page; written upside down: Ich hatte meine Briefe nach Fountain City (statt Spring) Hotel adressirt. Hoffentlich sind sie doch alle angekommen
Um den check zu Geld zu machen mußt Du die Summe mit Buchstaben (twenty five, oder fifty oder was sonst) in die leere Seite schreiben und in Ziffern