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braut seine Jauche, macht damit Geld, erspart davon zwar das Meiste vermischt? aber das Übrige und - läßt Gott einen guten Mann sein. Mit dem dummen "Denken" giebt er sich nicht ab (ich meine mit dem Denken, welches sich nicht auf sein Geschäft bezieht); dafür hat er seine Leute. Er "patronisirt" die Zeitungen, welche ihm reichlich, und mehr als reichlich, so viel Gedanken liefern, wie er - nicht sowohl verdauen, als in seinem Schädel verstauen kann; hat auch (das will ich ihm zum Lobe nachsagen) vor demjenigen, der ihm diese Gedanken liefert, gebührenden Respecte, wenigstens in dem Maße, als der Lieferant sich ihm gegenüber in Respekt setzt, aber im Übrigen ist er doch froh, daß ihm selbst das Denken nicht zugemuthet wird und - macht sich keine Kopfschmerzen, wie Du oder ich das thun.

Nun - "Einer schickt such nicht für Alle". So, wie wir sind, müssen wir uns schon einander aufbrauchen. Wenigstens Du mich. - Unendlich glücklicher, als mit mir würdest Du, wenn es denn schon ein "älterer Herr" sein sollte, z. B. mit Bernhard Hagelberg geworden sein, der nicht nur gescheut, sondern auch heiter und lustig ist. - Ist Dir nicht drüben, wenn Du das Glück Deiner Schwester Gertrud betrachtest, zuweilen der Gedanke gekommen, daß Du doch mit einem um mindestens fünfzehn Jahre jüngeren Mann besser gethan hättest? Es würde mich weder verwundern, noch kränken. Die Wahrheit ist, daß ich bei Deiner Abreise um Deinetwillen gehofft hatte, "somehow" würdest Du bei dieser Gelegenheit von mir frei werden; aber der Ton Deiner Briefe hat mich davon abgehalten, diese Hoffnung zu verwirklichen.

... Da schlägt es halb 10 und ich sehe, daß dieser nur im Scherz, den Kindern zu Liebe, begonnene Brief, trotz alledem und alledem wieder eine ernste Wendung gewonnen hat. Wenn ich ihn dennoch absende