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Ich habe so das Bedürfniß nicht allein zu Hause sitzen und grübeln zu müssen, namentlich während Deiner Überfahrt, daß ich alle diese Einladungen, als willkommenes Betäubungsmittel annehme. Mit dem Walther darf ich so wie so garnicht von Dir sprechen, dann brüllt er gleich los, dich mit Annchen ist es viel besser. Bei jeder Mahlzeit rechnen sie aus wie spät es auf dem Schiffe jetzt sein möge und machen Pläne für Deine Zurückkunft, ebenso der Bruder Paul. Auf der Zeitung bin ich noch nicht gewesen und die ?rechnung und von [rom:] Gossage [/roman] habe ich noch nicht bekommen. Die Tischlerrechnung wird sehr hoch sein, denn es findet sich fortwährend noch Flickarbeit für ihn. Ich habe mich unterbrechen müssen, um allerhand im Hause zu besorgen und Walther bei seiner Grammatik zu helfen, auch um Krebssuppe zu kochen, die ich Sommers schicken will. Ich möchte doch aber jetzt gleich mal über Eddy's Schule schreiben und was Du wünschst, daß mit ihm geschehen soll. Ich habe mit Klara Heinrichs, wegen des [roman:] Harvard College [/roman] gesprochen, an dem sie lehrt und sie kann diese Schule nicht genug rühmen. Doch ist das Schulgeld sehr theuer 200 Dol. im Jahr, dazu zweimal am Tage doppelte [roman:] carfare [/roman] und Mittagessen in einem benachbarten [roman:] restaurant [/roman] à 15 c täglich, doch würde es natürlich immer noch viel billiger kommen, wie in [roman:] Milwaukee [/roman]. Die Schüler müssen eigentlich jetzt vor Schluß des Schuljahres angemeldet werden, aus welchem Grunde ich auch jetzt an Dich schreibe, doch meint Klara, daß sie Dir zu Liebe, wohl eine Ausnahme machen würden. Annchen denke ich werden wir wohl in der Schule lassen können und den Kleinen ein paar Jahre in die öffentliche thun, bis er mit Eddy dann zusammen gehen kann. Ach! während ich von so entferntliegenden Dingen mit Dir plaudere, schwimmst Du noch auf dem Meere, doch nicht lange mehr. In zwei bis drei Tagen bist Du ja in England und von dort zum Festland ist nicht mehr weit. Wie freue ich mich auf das Wiedersehen! Das ist doch das Beste beim Abreisen, daß man schon die Tage bis zur Rückkunft zählt. Ach! in Gedanken begleite ich Dich überall, mein liebster, bester Mann, und genieße alle das schöne mit,