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Ich fürchte sehr, daß Du trotz der Lehre, in welcher Du 12 Jahre bei mir gewesen bist, [Du] noch immer nicht reisen gelernt hast.

Was Du von Maria's Benehmen sagst, beweist mir nur, daß sie eine einfältige Gans ist. Ich hätte ihr, indem ich ihr Geld schickte und [durch] [Ihr] ihr Conto mittheilte, gesagt, daß sie ja nun in ganz guten Verhältnissen sei und also ganz gut die Gelegenheit benutzen könne, Dich im Bade zu besuchen. Natürlich hatte ich damit nur die Kosten der Fahrt gemeint; aber nicht im Traum ist mir eingefallen auch nur anzudeuten, geschweige denn zu verlangen, daß sie, während sie Dein Gast sei, Alles für sich bezahlen solle. - Diese Unfähigkeit, unbefangene Bemerkungen unbefangen zu verstehen und diese Gier zwischen die Zeilen etwas hineinzulesen, woran der Schreiber nicht im Traum gedacht hat, sind zum Verrücktwerden. - Überhaupt, so wenig Du Dir dessen bewußt sein magst, trägt jeder Brief, den Du schreibst, dazu bei, meinen Widerwillen gegen Deutschland zu steigern. Denn da scheint kein Mensch gerade zu denken; - Alles schief, krumm, über?


Deinen Auftrag wegen Frau Heinrichs (11. Sptbr) werde ich besorgen. Über Eddy zu telegraphiren, wie Du es ?schest, ist kaum nöthig, da Du schon gegen Mitte des M. meine brieflichen Äußerungen über ihn erhalten haben wirst. Der Junge passt nicht nach Deutschland und soll mir zurück. Zunächst habe ich Milwaukee im Sinn; wenn's damit nichts wäre, das Gymnasium in der 12. Straße. Aber mehr als je ist mir klar, daß er ein Deutsch = Amerikaner werden muß, nicht ein entamerikanerter