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des Puters Antilopenbraten aus dem Felsengebirge, den wir schon vor einigen Wochen einmal hatten und der ganz vorzüglich ist.

Grete hat nun lange genug krumm gesessen und muß aufhören, denn das Buch vom gesunden und kranken Bock, welches ich ihr hier gleich angeschafft habe, verlangt kategorisch, daß sie jetzt im Parlor auf und abgeht, während ich den Bogen vollends zu Ende schreibe. - gut, daß mir nur eine Seite geblieben ist, denn sonst würde der Schluß des Briefes sehr einförmig werden. Mag ich anfangen wie ich will, so komme ich doch fast unmittelbar auf das Eine Kapitel, welches für mich hohes, für Andere gewiß geringeres Interesse hat, - mein inniges Glück. Davon weiß ich nie genug zu sagen und zu singen, und - Gottlob - der Gesang ist ein Duett. Die Wochen, die Monate vergehen uns wie Stunden, - Stunden des Hochzeitstages. Wie bei der vollkommensten Übereinstimmung in Ansichten, Vergnügen, Wünschen u. Hoffnungen wohl zuletzt Langeweile eintreten sollte, wäre mir selbst ein Rätsel, wenn ich die Versicherung daß es so sei von einem Andern hörte; allein, wie es ist, ? ich mir an der Thatsache genügen, daß wir uns jeden Tag neu sind, uns jeden Tag lieber haben, heiterer und ausgelassener, um nicht zu sagen kindischer werden. Ihr Ihr Lieben würdet in der Beziehung einen Jammer an uns erleben, denn in Eure würdevollen und gemessenen Unterhaltungen würden wir mit unserm tollen, quatschen Unsinn nur Mißklänge bringen. Ihr würdet in einer Kinderstube zu sein glauben, doch ich muß aufhören, denn Grethe, die schon ungeduldig ist, fängt an, dummes Zeug aus Glasbrenners Montagsztg vorzulesen, während Mathilde mit berserkerhafter Energie eine Rolle aus Körners Gouvernante einstudirt. Also für heute gute Nacht u. die herzlichsten innigsten Grüße von dem glücklichen H R.