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Revision as of 21:05, 5 August 2022
2)
Soll ich Dir nun berichten, wie ich die Zeit seit Deiner Abreise verbracht habe? - Zunächst weißt Du, daß ich noch im Augenblick, als die Brücke aufgezogen ward, heranspringen mußte, um Dir den Fahrschein, den ich in der Tasche gehabt hatte, zuzustellen. Beim Dahinspringen hatte ich wieder einmal einen der unglückseligen Manschettenknöpfe verloren, aber in dem Augenblicke, da ich zurücksprang reichte ihn mir auch schon ein Deckarbeiter, und erhielt dafür ein Trinkgeld. Am Ende des Docks sahest Du mich ja noch stehen und winken. Dann nahm mich Frau Brünn in Beschlag und suchte auf liebenswürdigste und zartfühlendste Weise mich aufzuheitern. Zu Fuß gingen wir und Brünn zwang mich, bis zur 8. Straße hinauf (über 3 Meilen) zu Fuß zu gehen, wo wir dann in einem Weinlokale landeten. Doch kann ich nicht sagen, daß es ihm sehr gelungen wäre, mich zu erheitern, obschon er mir oft genug zutrank, um mir Kopfweh zu machen. Den Sonntag Morgen verschlief und verdämmerte ich um dann auf Einladung zu ? zum Mittagessen zu fahren. Von dort begaben wir uns gegen Abend nach einem an der 175. Straße (jenseits des Harlemflusses) entzückend schön gelegenen Gartenlokale, wo wir Selterswasser (mit etwas dünnem Wein darin) tranken, doch, da Brünn der Gastgeber war, nicht genug, um eine Fliege umzuwerfen. Um 8 Uhr zurückgekehrt, ging ich mit Hundt zu Triacca, der an der Ecke der 4. Avenue und 26. Straße ein schönes "flat" bewohnt und da war es außerordentlich gemüthlich. In ? wurde Deiner und Eddys Wohl so häufig getrunken, daß es 1/2 1 Uhr Morgens war, ehe ich ins Bett kam. - Heute (Montag) ging ich gleich nach dem Frühstück zum Einkaufen von "Mitbringe"-Geschenken für die Kinder (allerliebste Thee= u. Dinnerservice für Puppen; und für Walther 1 Dutzend wilde Thiere aus Porzellan - biscuit)