.MTE1MA.ODE3NDQ: Difference between revisions

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einem liebenden, treuen Herzen, das ja  
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so gerne mündlich seine Gratulation darbrächte,
so gerne mündlich seine Gratulation darbrächte,
wenn nicht
wenn nicht so viele tausend Meilen dazwischen
lägen.

Latest revision as of 19:30, 23 July 2022

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Ich habe Jemand gesehen, dem das Geben eine solche Freunde, ja so zu sagen Lebensbedürfniß ist, wie meinen Hermann. Am ersten Abende waren Hesings hier (der Besitzer der Staats = zeitung). Eine sehr nette, liebenswürdige Frau, die mir äußerst herzlich entgegengekommen. Sodann kamen noch General Ruchers, Nachbarsleute von uns, Jankorius, eine Frau [Scheiblak?], Mr. & Mrs. Tudel, früherer Gesandter in Berlin. Auch die Schwester der Frau Hesing ist eine liebenswürdige Person. [und] Wir machten ihr neulich am Abend einen Besuch, wo wir Hesings und noch mehrere junge Leute trafen. Auch eine sehr schöne Spazierfahrt haben wir in Hesing's Wagen gemacht. Doch davon ein ander Mal, ebenso, wie von den Eindrücken, die Chicago auf mich gemacht und von hunderterlei. Ach, wenn ich Alles schreiben könnte, wie ich möchte, würde weder Papier, noch Feder und Dinte ausreichen, soviel davon auch hier wäre. Ich habe noch soviel auf dem Herzen und weiß nicht wo? anfangen und wenn der Brief fort ist kommt mir Alles was ich vergessen, was ich fragen und sagen wollte in's Gedächtniß. Vor allen Dingen aber und dazu muß noch Raum sein, sagt Tante Lenchen, meinen herzlichsten Glückwunsch zu ihrem Geburtstage. Er kommt zwar spät, aber aus einem liebenden, treuen Herzen, das ja so gerne mündlich seine Gratulation darbrächte, wenn nicht so viele tausend Meilen dazwischen lägen.