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Revision as of 10:01, 23 February 2022
das Zeug zu fünf Kleidern liegen, worunter ein sehr hübsches, wollenes für Mathilden, eins dito für Sophien, ferner ein türkischer? gedruckter wollener [roman:] Rapper [/roman] für mich und 2 dito Kattun für mich und Sophien. Letztere beiden liegen in guter Ruh' "sie sei ihnen noch lange vergönnt,"! aber die wollenen Kleidern harren ihrer schleunigen Anfertigung, ehe der Winter noch ganz zu Ende. Es scheint, als wenn das bis jetzt außergewöhnlich milde Wetter, uns die plötzlich eingetretene furchtbare Kälte erst recht deutlich hat empfinden machen, denn ich getraue mich aus Furcht vor der Kälte fast garnicht aus der Thüre, obgleich ich von allen Seiten ermahnt werde, mir fleißig Bewegung zu machen. Dabei ist die Luft immer hell und klar und trübe, neblige Tage giebt es fast garnicht. So vergehen Einem im Hause die Vor= und Nachmittage schnell und ehe man daran denkt, ist der Abend da, mein Mann kommt zurück, meist reich bepackt, wenn auch manchmal nur mit Zeitungen und Journalen, die uns einen unterhaltenden Genuß bereiten. Wir essen sodann, plaudern und lachen bis spät in die Nacht und wenn ich mir auch noch so fest vornehme zeitig in's Bett zu gehen, so wird es damit immer bis gegen eilf, manchmal noch später. Es versteht sich von selbst, daß unsere Lieben, sowohl Verwandte, wie Bekannte in Dessau, eine große Rolle in unsern Abendunterhaltungen [strikethrough:] bilden [/strikethrough] spielen und namentlich, wenn wir durch Briefe von dort erfreut werden, wird der schönen Zeit gedacht, wo wir im Kreise aller Theuren uns kennen und lieben lernten. Hat man nun noch das Bewußtsein, daß auch dort unserer mit Liebe gedacht wird