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Liebe Schwester.
Liebe Schwester.
Vorigen Montag erhielt ich von Dessau aus einen Brief von Hermann, den ich Dir in [[corrected from: im]] folgender Übersetzung mittheile:
Vorigen Montag erhielt ich von Dessau aus einen Brief von Hermann, den ich Dir in [[corrected from: im]] folgender Übersetzung mittheile:
New York den 14 Mai 1852.
New-York den 14 Mai 1852.
Es hat euch alle ziemlich räthselhaft erscheinen müssen, [[daß]] ich Euch während eines ganzen Jahres so ohne all & jede Nachricht lassen konnte; allein ich kann Dir die Versicherung geben, daß es völlig ohne meine Schuld geschehen ist. Ich habe im Laufe dieses Jahres wohl ein Dutzend Briefe an an meine Frau geschrieben, alle sehr, sehr lang & hatte ihr jedesmal eingeschärft allen meinen Geschwistern Mittheilungen daraus zu machen. Ich weiß gewiß, daß besonders die [[unclear]] 3 oder 4 davon, in welchen ich die ersten Eindrücke schilderte, die Amerika auf mich machte, für Dich von großem Interesse gewesen wären; um somehr als ich dieselben nachzuholen auf keine Weise im Stande bin. Denn was mir damals auffiel & worüber ich vielleicht die interessantesten Beobachtungen machte, das ist mir seitdem alltäglich geworden, so daß ich mich kaum noch in den ersten Eindruck zurückversetzen kann. Daß meine Frau meine ganz bestimmten [[deleted: Befehle]] Weisungen nicht befolgt hat, dafür könnte ich ihr [[unclear]] böse sein. Uebrigens beschloß ich, daß sie noch jetzt den Fehler gut machen & wenigstens die ersten 4 Briefe, in denen, soviel ich mich erinnere, nur sehr wenig von unseren Lebensangelegenheiten steht, Dir & unseren Schwestern mitzutheilen. Denn daß ich jetzt nach einem Jahre auch nur den Versuch mache [[corrected from: machen]], die Schilderung meiner [[corrected from: meines]] [[deleted: Lebens]] ersten Erlebnisse in ebenso ausführlicher Weise wie damals zu wiederholen, das könnt ihr beim besten Willen nicht verlangen. Es [[unclear]]
Es hat euch alle[[n]] ziemlich räthselhaft erscheinen müssen, [[daß]] ich euch [[corrected from: Euch]] während eines ganzen Jahres so ohne all & je[[de]] Nachricht lassen konnte; allein ich kann Dir die Versicherung geben, daß es völlig ohne meine Schuld geschehen ist. Ich habe im Laufe dieses Jahres wohl ein Dutzend Briefe an an meine Frau geschrieben, alle sehr, sehr lang & hatte ihr jedesmal eingeschärft allen meinen Geschwistern Mittheilungen daraus zu machen. Ich weiß gewiß, daß besonders die ersten 3 oder 4 davon, in welchen ich die ersten Eindrücke schilderte, die Amerika auf mich machte, für Dich von großem Interesse gewesen wären; um somehr als ich dieselben nachzuholen auf keine Weise im Stande bin. Denn was mir damals auffiel & worüber ich vielleicht die interessantesten Beobachtungen machte, das ist mir seitdem alltäglich geworden, so daß ich mich kaum noch in den ersten Eindruck zurückversetzen kann. Daß meine Frau meine ganz bestimmten [[deleted: Befehle]] Weisungen nicht befolgt hat, dafür könnte ich ihr ernstlich böse sein. Uebrigens beschloß ich, daß sie noch jetzt den Fehler gut machen & wenigstens die ersten 4 Briefe, in denen, soviel ich mich erinnere, nur sehr wenig von unseren Lebensangelegenheiten steht, Dir & unseren Schwestern mitzutheilen. Denn daß ich jetzt nach eine[[m]] Jahre auch nur den Versuch mache [[corrected from: machen]], die Schilderung meiner [[corrected from: meines]] [[deleted: Lebens]] ersten Erlebnisse in ebenso ausführlicher Weise wie damals zu wiederholen, das könnt ihr beim besten Willen nicht verlangen. Es würde

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Magdeburg den 9/6 1852 Liebe Schwester. Vorigen Montag erhielt ich von Dessau aus einen Brief von Hermann, den ich Dir in corrected from: im folgender Übersetzung mittheile: New-York den 14 Mai 1852. Es hat euch allen ziemlich räthselhaft erscheinen müssen, daß ich euch corrected from: Euch während eines ganzen Jahres so ohne all & jede Nachricht lassen konnte; allein ich kann Dir die Versicherung geben, daß es völlig ohne meine Schuld geschehen ist. Ich habe im Laufe dieses Jahres wohl ein Dutzend Briefe an an meine Frau geschrieben, alle sehr, sehr lang & hatte ihr jedesmal eingeschärft allen meinen Geschwistern Mittheilungen daraus zu machen. Ich weiß gewiß, daß besonders die ersten 3 oder 4 davon, in welchen ich die ersten Eindrücke schilderte, die Amerika auf mich machte, für Dich von großem Interesse gewesen wären; um somehr als ich dieselben nachzuholen auf keine Weise im Stande bin. Denn was mir damals auffiel & worüber ich vielleicht die interessantesten Beobachtungen machte, das ist mir seitdem alltäglich geworden, so daß ich mich kaum noch in den ersten Eindruck zurückversetzen kann. Daß meine Frau meine ganz bestimmten deleted: Befehle Weisungen nicht befolgt hat, dafür könnte ich ihr ernstlich böse sein. Uebrigens beschloß ich, daß sie noch jetzt den Fehler gut machen & wenigstens die ersten 4 Briefe, in denen, soviel ich mich erinnere, nur sehr wenig von unseren Lebensangelegenheiten steht, Dir & unseren Schwestern mitzutheilen. Denn daß ich jetzt nach einem Jahre auch nur den Versuch mache corrected from: machen, die Schilderung meiner corrected from: meines deleted: Lebens ersten Erlebnisse in ebenso ausführlicher Weise wie damals zu wiederholen, das könnt ihr beim besten Willen nicht verlangen. Es würde