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genug, ich fühle mich entsetzlich gedrückt und beklommen. Die Trennung | genug, ich fühle mich entsetzlich gedrückt und beklommen. Die Trennung | ||
von Dir wird mir von Tage zu Tage unerträglicher | von Dir wird mir von Tage zu Tage unerträglicher und wenn ich dann noch | ||
vollends in Deinen Briefen lese, daß Dir der Aufenthalt in Europa gar nichts genützt | |||
habe, so möchte ich schier verzweifeln. |
Revision as of 11:13, 23 November 2022
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Editorial Rooms of the Illinois Staats=Zeitung.
Hermann Raster, Editor-in-Chief.
Chicago, Dienstag, 11. Oktober 1881
Meine liebste Grethe
Wieder einmal sitze ich Abends, nachdem die Kinder unter Lachen, Jauchzen und Toben zu Bett gebracht sind, einsam am Tische, ohne Lust, irgend Etwas zu lesen, oder zu schreiben, es sei denn an Dich. Draußen tobt bei milder Temperatur ein furchtbarer Regensturm und der Wind heult greulich im Schornstein. - ich sitze nämlich in unserm Schlafzimmer, da es mir im Hinterparlor zu ungemüthlich ist. Ist es nun eine Wirkung dieses Geheuls, welches seit der Schreckensnacht vor zehn Jahren jeden Chicagoer nervös macht, oder nur stetiger Fortgang meiner Gemüths=Verdüsterung: - genug, ich fühle mich entsetzlich gedrückt und beklommen. Die Trennung von Dir wird mir von Tage zu Tage unerträglicher und wenn ich dann noch vollends in Deinen Briefen lese, daß Dir der Aufenthalt in Europa gar nichts genützt habe, so möchte ich schier verzweifeln.