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werde ich ihm die Sache erklären. Danke dafür, daß Du, wie Du schreibst, wirkliches Heimweh | |||
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Deutschland zu gut gefällt, um es Dir hier wieder heimisch zu | |||
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H. R. |
Latest revision as of 10:29, 19 November 2022
gebracht. Dies ist bei Seite gelegtes Kapital und als Ersparniß für 1881 genügend. Nun haben wir (einschließlich Deines ersten und bis jetzt einzigen Wechsels von 100 Pf) bis zum 30. Septbr. rund 6500 Doll. ausgegeben. Am 1. Oktober war meine cassa Bilanz 720 Doll.; dazu kommen bis Ende Dezember: 1250 Doll. Gehalt, 990 Doll. Zinsen und (bis jetzt) 100 Dividende (die wir heute erklärt haben); macht 3960 Dollars ungerechnet eine wahrscheinlich weitere Dividende im Dezember. - Selbst wenn Du nun den gesammten Betrag Deiner beiden Creditbriefe bis auf den letzten Heller zögest, würde das in Dollars nur rund 1960 sein, so daß für die jetzigen Veränderungen im Hause und den Haushalt bis 31. Dzbr., einschließlich Weihnachten noch 2000 Doll. blieben (ohne die etwaige Dezember = Dividende). Du siehst also, daß Du Dir nicht die geringste Einschränkung aufzulegen brauchst.
Da hier die Pariser Moden maßgebend sind, lege ich Dir aus der gestrigen Times den letzten Modebericht bei. - Plüsch ist hier für den Winter all the rage. Die Yard kostet hier $4.50; Brünn meint, denselben Stoff würdest Du von Hagelberg wahrscheinlich zu 8 Mark ($2.00) bekommen. - Das lohnt dann doch! Kleider für persönlichen Gebrauch sind ja zollfrei, besonders wenn Du sie wenigstens einige Stunden wirklich getragen hast. - Also da geh nur ganz gehörig ins Zeug! Auch mit Mänteln u. s. w. u. s. w. Hoffentlich ist es noch nicht zu spät.
Über Dein Mißverständniß wegen Jansens habe ich recht gelacht. - Es hat sich Dir wohl auch inzwischen aufgeklärt. Jansen ist der Nachfolger von Weckler in dem Weingeschäft um die Ecke, ein guter Freund von Jürgens, großer Sangesbruder und sonst ein recht netter Mann. Vor seiner Abreise nach Deutschland erbat er sich von mir Deine Adresse, um sich mit Dir in Verbindung zu setzen, wegen Rückreise u. dgl. Er wird wohl vor Dir wieder hier sein und da werde ich ihm die Sache erklären. Danke dafür, daß Du, wie Du schreibst, wirkliches Heimweh hast; - ich war und bin noch nicht ganz frei von der Besorgniß, daß Dir Deutschland zu gut gefällt, um es Dir hier wieder heimisch zu machen. H. R.