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Heute (Montag) Abend, als ich zu Hause kam, ließ ich den Kindern die Wahl "nach
Heute (Montag) Abend, als ich zu Hause kam, ließ ich den Kindern die Wahl "nach
Westen, o nach Westen hin" ihre "Kiele zu beflügeln", oder "nach der Stadt  
Westen, o nach Westen hin" ihre "Kiele zu beflügeln", oder "nach der Stadt  
hinunter" zu fahren. Sie wählten das letztere. Bei 16 oder 17° R.
hinunter" zu fahren. Sie wählten das letztere. Bei 16 oder 17° R. fuhr es sich in
dem offenen car (beide Kinder hatten die vielbegehrten Ecksitze) ganz herrlich. An der
Statestr. stiegen wir aus, bummelten bis Monroe und in dieser bis zu [[?]]
(das alte Postgebäude, worin es war, wird jetzt eingerissen, um de Gebäude der 1. Nat Bank
Platz zu machen), wobei sie auf Schritt und Tritt wunderbare Dinge sahen - bei
Ver[[?]] ein Dutzend herrlicher Puppen, die Blindekuh spielen, bei Lyon & Healy eine kaleidoskopische
Doppelscheibe vor Gas = Reflectoren, bei Chapin & Gore die drolligen Negerbilder; -
Dann ließ ich ihnen von einem auf dem Trottoir [[?]] Schönschreiber
ihre Namenskarten schreiben (4 für 10 Cent, Probe liegt bei); - Dann gingen wir
zu Günther (wo ich 1/2 Pf. candy und einige Chokoladenpaketchen kaufte; - dann fuhren
wir wieder im offenen Wagen (Walter mit Sitz beim Kutscher) nach Hause; - die
Kinder gingen zu Bette und ich setzte mich an den runden Tisch im Hinterparlor,
um deutsche Zeitungen (bis Montag 11. Juli) und [[?]]sche Ausschnitte durchzusehen, -
und schließlich schrieb ich Vorstehendes an Dich.
 
Du wirst daraus ersehen, daß unsre Vergnügungen von der einfachsten,
kindlichsten und urthümlichsten Art sind - Die Deinigen werden
wohl weniger einfach, weniger kindlich und urthümlich sein. - Fast schäme
ich mich, es zu sagen, aber wahr ist es, daß sich in meine Träume jetzt

Latest revision as of 10:03, 15 August 2022

Editorial Rooms of the Illinois Staats =Zeitung. Hermann Raster, Editor-in-Chief.

Chicago,.........188..

Heute (Montag) Abend, als ich zu Hause kam, ließ ich den Kindern die Wahl "nach Westen, o nach Westen hin" ihre "Kiele zu beflügeln", oder "nach der Stadt hinunter" zu fahren. Sie wählten das letztere. Bei 16 oder 17° R. fuhr es sich in dem offenen car (beide Kinder hatten die vielbegehrten Ecksitze) ganz herrlich. An der Statestr. stiegen wir aus, bummelten bis Monroe und in dieser bis zu ? (das alte Postgebäude, worin es war, wird jetzt eingerissen, um de Gebäude der 1. Nat Bank Platz zu machen), wobei sie auf Schritt und Tritt wunderbare Dinge sahen - bei Ver? ein Dutzend herrlicher Puppen, die Blindekuh spielen, bei Lyon & Healy eine kaleidoskopische Doppelscheibe vor Gas = Reflectoren, bei Chapin & Gore die drolligen Negerbilder; - Dann ließ ich ihnen von einem auf dem Trottoir ? Schönschreiber ihre Namenskarten schreiben (4 für 10 Cent, Probe liegt bei); - Dann gingen wir zu Günther (wo ich 1/2 Pf. candy und einige Chokoladenpaketchen kaufte; - dann fuhren wir wieder im offenen Wagen (Walter mit Sitz beim Kutscher) nach Hause; - die Kinder gingen zu Bette und ich setzte mich an den runden Tisch im Hinterparlor, um deutsche Zeitungen (bis Montag 11. Juli) und ?sche Ausschnitte durchzusehen, - und schließlich schrieb ich Vorstehendes an Dich.

Du wirst daraus ersehen, daß unsre Vergnügungen von der einfachsten, kindlichsten und urthümlichsten Art sind - Die Deinigen werden wohl weniger einfach, weniger kindlich und urthümlich sein. - Fast schäme ich mich, es zu sagen, aber wahr ist es, daß sich in meine Träume jetzt