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In Regensburg fühlt man seine Brust von der | |||
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München bildet die nüchterne Prosa der Bauart aller | |||
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unter den Frauen u. Mädchen hier die erste auch nur halbwegs | |||
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Latest revision as of 19:32, 18 July 2022
des pfauenartig gespreizten Duodezfürstenthums des 18. Jahrhunderts. In Regensburg fühlt man seine Brust von der dicken katholischen Dummheits = Atmosphäre eingeengt. In München bildet die nüchterne Prosa der Bauart aller Privathäuser, die bis zur Widerwärtigkeit steigende Reizlosigkeit der schmucklosen Straßen einen peinlichen Contrast zu den großartigen, obschon nicht immer eben so schönen, als großartigen öffentlichen Bauten und zu der an Culissenreißerei grenzenden Farbenfülle der Freskobilder, womit die Außenwände jener Bauten beschmiert sind. Es ist eine Treibhausstadt, in welcher man jeden Augenblick an die Glasfenster stößt und über die Heizungsuhren stolpert, vermittelst deren eine für diesen Boden und dieses Volksleben nicht passende Kunst. Vegetation hervorgezwungen worden ist. - Die Menschen sehen unsäglich dumm und roh aus, - ein elendes, häßliches Geschlecht. Noch soll ich unter den Frauen u. Mädchen hier die erste auch nur halbwegs hübsche finden. Das heißt, - es liegt mir freilich gar nicht daran, eine zu finden; - weiß ich doch eine, die mir hübscher ist als alle und die ich bald mein nennen werde.