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New York, 25. März 1858
New York, 25. März 1858


Lieber Bruder
Lieber Bruder  
 
So ist mir selten eine Geldsendung zu Passe gekommen, wie
diesmal. Besten Dank für die Besorgung derselben. Die Nationalzeitung
wird acht oder vierzehn Tage, nachdem sie das Geld gezahlt
hat, einen kleinen Mahnbrief von mir bekommen haben, doch
der kann ihr nicht schaden. Mit ihr habe ich immer, mit der
Allgem. Ztg. niemals Noth, denn bei dieser geht Alles
pünktlich, wie ein Uhrwerk.
 
Daß Du im vorigen Herbste eine Krankheit u. noch
dazu eine so ernste gehabt hast, er sehe ich jetzt zum ersten
male. Bist Du denn so ganz Geschäftsmann geworden, daß
Du in Deinem Briefe von November dafür keine Stelle
finden konntest? Ich theile Dir ja alle möglichen Kleinigkeiten
aus meinem Leben mit, in der - wie ich nun wohl vermuthen
muß, irrigen - Meinung,  daß just ein solches
Eingehen auf die Vorkommnisse des häuslichen Lebens zwischen
weit Entfernten das Gefühl der Nähe erzeugt. Und
glaubst Du etwa, daß wir an Deinem Wohlergehen keinen
Antheil nehmen? Bist Du doch eigentlich der Einzige,
durch den ich noch mit Europa in einem mehr als bloß
geschäftlichen Verkehr stehe. - Schone Dich ja: - wenn Du aber
in ein Bad gehst, so wähle kein Seebad. Wenn anders

Latest revision as of 20:33, 9 July 2022

New York, 25. März 1858

Lieber Bruder

So ist mir selten eine Geldsendung zu Passe gekommen, wie diesmal. Besten Dank für die Besorgung derselben. Die Nationalzeitung wird acht oder vierzehn Tage, nachdem sie das Geld gezahlt hat, einen kleinen Mahnbrief von mir bekommen haben, doch der kann ihr nicht schaden. Mit ihr habe ich immer, mit der Allgem. Ztg. niemals Noth, denn bei dieser geht Alles pünktlich, wie ein Uhrwerk.

Daß Du im vorigen Herbste eine Krankheit u. noch dazu eine so ernste gehabt hast, er sehe ich jetzt zum ersten male. Bist Du denn so ganz Geschäftsmann geworden, daß Du in Deinem Briefe von November dafür keine Stelle finden konntest? Ich theile Dir ja alle möglichen Kleinigkeiten aus meinem Leben mit, in der - wie ich nun wohl vermuthen muß, irrigen - Meinung, daß just ein solches Eingehen auf die Vorkommnisse des häuslichen Lebens zwischen weit Entfernten das Gefühl der Nähe erzeugt. Und glaubst Du etwa, daß wir an Deinem Wohlergehen keinen Antheil nehmen? Bist Du doch eigentlich der Einzige, durch den ich noch mit Europa in einem mehr als bloß geschäftlichen Verkehr stehe. - Schone Dich ja: - wenn Du aber in ein Bad gehst, so wähle kein Seebad. Wenn anders