.MTE1MA.ODE2Mjg: Difference between revisions

From Newberry Transcribe
Jump to navigation Jump to search
No edit summary
No edit summary
 
(17 intermediate revisions by the same user not shown)
Line 9: Line 9:
erhalten haben. Allein es geschah nicht; Gast brach, wie gewöhnlich, sein
erhalten haben. Allein es geschah nicht; Gast brach, wie gewöhnlich, sein
Wort u. ich habe also fünf Jahre lang jene Summe verzinsen müssen, so daß
Wort u. ich habe also fünf Jahre lang jene Summe verzinsen müssen, so daß
sie nun über 100 rt
sie um über 100 rt. gestiegen ist. Mit andern Worten, Gast hat mir
durch seine infame Bosheit 100 rt geradezu gestohlen. - Die ersparten
Zinsüberschüsse waren, wie Du weißt, just die Zinsen meines Erbtheils
seit meiner Mündigkeit und nach der Schufterei Gast's muß ich es jetzt
fast noch als eine hohe Gnade betrachten, daß ich wenigstens 1/4 davon
wiederbekomme. Doch dieses Viertel geht bis auf ein Geringes gerade gegen
jene Zinsen pp. auf, um die Gast mich direkt gebracht hat u. die ich von
meinem Kapital habe abziehen lassen müssen.
 
Doch - let that pass; es ist nicht zu ändern, und am Ende sind in
der Welt schon größere Schuftigkeiten geschehen. Nun aber zur Beantwortung
Deiner Fragen. Was zunächst meinen Hypothekantheil betrifft (ca 190 rt ohne 
3 monatl. Zinsen) so werden, wenn er eingeht, davon ca 76 oder 77 rt
für Louise (3/4 von der Bauermeister'shen Forderung) abzuziehen sein; den Rest

Latest revision as of 09:57, 7 July 2022

Amerika wohl mit in Rechnung zu setzenden Fall eines plötzlichen Todes beruhigt sein. - Die Niedertracht Gast's gegen mich habe ich erst bei der mir von Köppe übersandten Abrechnung recht erkannt. Als meine Frau vor 5 1/2 Jahren hierherkam verabfolgte ihr Köppe 337 rt. und zwar auf die Versicherungen Gast's hin, daß er seine Einwilligung zur Vorwegnahme dieser Summe von meinem Erbtheile in gleicher Weise geben wolle, wie er sie 1851 über 300 und 1848 über 200 rt. gegeben hatte. Der Verabredung nach würde Köppe das Geld wenige Wochen nach der Abreise meiner Frau ausbezahlt erhalten haben. Allein es geschah nicht; Gast brach, wie gewöhnlich, sein Wort u. ich habe also fünf Jahre lang jene Summe verzinsen müssen, so daß sie um über 100 rt. gestiegen ist. Mit andern Worten, Gast hat mir durch seine infame Bosheit 100 rt geradezu gestohlen. - Die ersparten Zinsüberschüsse waren, wie Du weißt, just die Zinsen meines Erbtheils seit meiner Mündigkeit und nach der Schufterei Gast's muß ich es jetzt fast noch als eine hohe Gnade betrachten, daß ich wenigstens 1/4 davon wiederbekomme. Doch dieses Viertel geht bis auf ein Geringes gerade gegen jene Zinsen pp. auf, um die Gast mich direkt gebracht hat u. die ich von meinem Kapital habe abziehen lassen müssen.

Doch - let that pass; es ist nicht zu ändern, und am Ende sind in der Welt schon größere Schuftigkeiten geschehen. Nun aber zur Beantwortung Deiner Fragen. Was zunächst meinen Hypothekantheil betrifft (ca 190 rt ohne 3 monatl. Zinsen) so werden, wenn er eingeht, davon ca 76 oder 77 rt für Louise (3/4 von der Bauermeister'shen Forderung) abzuziehen sein; den Rest