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zu tragen. Sehr hübsche Kattunkleider haben  
zu tragen. Sehr hübsche Kattunkleider haben  
wir geschenkt bekommen, die wir aber nur  
wir geschenkt bekommen, die wir aber nur  
theilweise allein nähen,
theilweise allein nähen, alle längeren Nähte,
Frisuren und Schrägstreifen lassen wir auf
der Maschine arbeiten. Für den Kleinen giebt
es fortwährend zu thun, Kleidchen, Röcke, Hemden
u. s. w. Heute Nachmittag wollen wir Alle
nach Ravenswood fahren, um uns nach dem
Wurm, das übrigens jetzt viel artiger ist, umzusehen. -
Verschiedene Stickereien zu Rasters
Geburtstag haben wir auch schon angefangen
und werde ich das nächste Mal ausführlich
darüber schreiben, heute nur noch "einige Wörter"
über Otto Sommer. Die Bestellung von seiner
Mutter kann ich nicht ausrichten, da ich ihn nie
zu sehen bekomme, vielleicht einmal durch Zufall.
Er besucht uns niemals und aufsuchen möchte ich ihn
nicht deshalb; er hat sich bei der ersten derartigen
Bestellung von mir so dumm benommen, daß ich
nicht wieder mit ihm zu thun haben will. Er hat[te]
uns damals fest versichert, er schicke seiner Mutter #
 
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ich fest überzeugt bin, daß es eine Unwahrheit
ist. Er ist übrigens vollständig "amerikanisirt" [/text on top of page 3, written upside down]
 
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wir Deutsche verständiger Weise auch nicht mit ihm
verkehren. Bitte sage dies nicht seiner Mutter; sie könnte sich
darüber aergern [/text on top of page 2 of letter, written upside down]
 
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diesen Tagen in Chicago angekommen; ich werde sie
nächstens aufsuchen. Daß wir im Theater gewesen sind
und uns köstlich amüsirt haben, hat Grete schon berichtet -
und weiter weiß ich Nichts! -
Tausend Grüße und Küsse
Von Gertrud. [/text on top of page 1 of letter, written upside down]

Latest revision as of 10:53, 4 June 2022

mit Anfertigen von Sommersachen zu thun. Eine Nähmaschine können wir in dieser Wohnung nicht placiren und müssen deshalb Alles "bei Hand", nähen. Meinen grauen Anzug, der jetzt hier ganz modern ist, lasse ich mir jetzt waschen, mein lila und weißgestreiftes Wollenkleid habe ich färben lassen und mir einen Ueberwurf zum braunen Algarrakleid daraus gemacht, um es bei schlechtem Wetter zu tragen. Sehr hübsche Kattunkleider haben wir geschenkt bekommen, die wir aber nur theilweise allein nähen, alle längeren Nähte, Frisuren und Schrägstreifen lassen wir auf der Maschine arbeiten. Für den Kleinen giebt es fortwährend zu thun, Kleidchen, Röcke, Hemden u. s. w. Heute Nachmittag wollen wir Alle nach Ravenswood fahren, um uns nach dem Wurm, das übrigens jetzt viel artiger ist, umzusehen. - Verschiedene Stickereien zu Rasters Geburtstag haben wir auch schon angefangen und werde ich das nächste Mal ausführlich darüber schreiben, heute nur noch "einige Wörter" über Otto Sommer. Die Bestellung von seiner Mutter kann ich nicht ausrichten, da ich ihn nie zu sehen bekomme, vielleicht einmal durch Zufall. Er besucht uns niemals und aufsuchen möchte ich ihn nicht deshalb; er hat sich bei der ersten derartigen Bestellung von mir so dumm benommen, daß ich nicht wieder mit ihm zu thun haben will. Er hat[te] uns damals fest versichert, er schicke seiner Mutter #

[text on top of page 3 of letter, written upside down:] # monatlich 20 Thaler schriebe regelmäßig, obgleich ich fest überzeugt bin, daß es eine Unwahrheit ist. Er ist übrigens vollständig "amerikanisirt" [/text on top of page 3, written upside down]

[text on top of page 2 of letter, written upside down:] und besucht keine deutschen Gesellschaften, daher können wir Deutsche verständiger Weise auch nicht mit ihm verkehren. Bitte sage dies nicht seiner Mutter; sie könnte sich darüber aergern [/text on top of page 2 of letter, written upside down]

[text on top of page 1 of letter, written upside down:] Frau Herre, mit der ich herüber gereist bin, ist in diesen Tagen in Chicago angekommen; ich werde sie nächstens aufsuchen. Daß wir im Theater gewesen sind und uns köstlich amüsirt haben, hat Grete schon berichtet - und weiter weiß ich Nichts! - Tausend Grüße und Küsse Von Gertrud. [/text on top of page 1 of letter, written upside down]