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Gatten und Vater H. R. |
Latest revision as of 20:18, 1 January 2023
mich unbehaglich, weil ich heute mit Schaudern daran gehen muß, den Koffer zu packen, resp umzupacken. Ich bin nämlich bodenlos faul geworden und hätte gar nichts dagegen, wenn ich noch ein Paar Wochen oder Monate so ein dolce far niente auf dem Meere herumbummeln könnte, - immer vorausgesetzt natürlich, daß ich über Euer Befinden beruhigt wäre. - Besonders wohlthuend war es mir, zehn Tage lang mit keiner menschlichen Seele aus Chicago in Berührung gekommen zu sein, so daß keine Erinnerung an dortige Ärgerlichkeiten und Verdrüsse meine Ruhe störte. Vor dem Reisen in Europa, den Stänkereien mit Oberkellnern, Portiers, Packträgern pp habe ich förmlich Angst und der Reiz für sogenannte Sehenswürdigkeiten, der bei Dir so groß ist, will sich noch immer nicht einstellen. Doch will ich pflichtschuldigst Deine Reiseroute verfolgen und versuchen, mich daran zu ergötzen
Heute Mittag passirten wir die Scilly=Inseln und sahen den Schauplatz der Schiller=Katastrophe dicht vor uns. Jetzt fahren wir die Küste von Cornwallis parallel und werden wahrscheinlich schon wenige Stunden nach Mitternacht in Southampton landen. Der Telegraph hat längst unsere Ankunft nach Amerika gemeldet, so daß schon die Mittags=Ausgabe der "News", spätestens das Evening Journal sie haben könnte. - Nun also (da ich jetzt ernstlich an die Kofferpackung gehen muß) lebt wohl auf baldiges Wiedersehen. Ich küsse Euch Alle in Gedanken viele viele male, Dich, Eddy, Ännchen, Walther. Grüße mir herzlich alle unsre Freunde und Bekannte. Vergnügt Euch nach Herzenslust; seid gesund, munter, heiter, wegen meiner ganz unbesorgt und bedauert ein wenig Euren sich unfreiwillig erholenden Gatten und Vater H. R.