.MTE1MA.ODE5NjI: Difference between revisions

From Newberry Transcribe
Jump to navigation Jump to search
No edit summary
No edit summary
 
(7 intermediate revisions by the same user not shown)
Line 14: Line 14:
womit wir uns seit vier Monaten geplagt  
womit wir uns seit vier Monaten geplagt  
haben, unmöglich sein.
haben, unmöglich sein.
Wie nun die Dinge liegen, freue ich mich
außerordentlich darüber, daß mein Wunsch, Deine Rückkehr
möge über Havre (oder Cherbourg) gehen, damit Du
die abscheuliche Nordsee mit ihren kurzen Stoßwellen und
tückischen Stürmen vermeidest, sich erfüllt. Ich vermuthe,
daß Du dies unserm Freunde Deuster verdankst; denn
allein hättest Du wohl nicht den Muth dazu gehabt.
Der allersehnlichste Wunsch Deines Herzens, Paris, beau
sejour de folie et de l'ivresse zu sehen, ist ja nun gestillt,
und noch dazu siehst Du es, wenn ich richtig
vermuthe, in besserer, d. h. heiterer Gesellschaft, als die
meinige gewesen sein würde. Deine Reise wäre nicht
vollständig, wäre halb verpfuscht gewesen, wenn Du
Paris nicht gesehen hättest. Nun wirst Du auch, wenn Du
kommst, Tausenderlei zu erzählen haben, wobei ich nur das
gar zu häufige :,: fürchte. Und für Eddy's Verstandesbildung

Latest revision as of 11:25, 7 December 2022

Stimmungen, in welchen Du Dich am ersten Tage Deines Aufenthalts in Paris befandest, werden Die, wenn Du das Vorliegende empfängst, schon wieder verwischt sein. Diese Unmöglichkeit, sich unmittelbar mit einander auszusprechen, war wohl für uns beide das Schlimmste an dieser Reise. - Wenn erst Eddy so alt ist, wie ich jetzt bin und seine dritte Frau in Europa reist, wird er über unsre heutigen Beschwerden so lächeln, wie ich heute über die Fährnisse und Leiden einer nächtlichen Fahrt von Raguhn nach Dessau mit dem Jeßnitzer Boten. Denn bis dahin wird man wahrscheinlich um ein Billiges ellenlange Briefe telegraphiren können, vielleicht gar telephonisch mit einander sprechen. Dann werden alle solche Mißverständnisse und Selbstquälereien, wie diejenigen, womit wir uns seit vier Monaten geplagt haben, unmöglich sein.

Wie nun die Dinge liegen, freue ich mich außerordentlich darüber, daß mein Wunsch, Deine Rückkehr möge über Havre (oder Cherbourg) gehen, damit Du die abscheuliche Nordsee mit ihren kurzen Stoßwellen und tückischen Stürmen vermeidest, sich erfüllt. Ich vermuthe, daß Du dies unserm Freunde Deuster verdankst; denn allein hättest Du wohl nicht den Muth dazu gehabt. Der allersehnlichste Wunsch Deines Herzens, Paris, beau sejour de folie et de l'ivresse zu sehen, ist ja nun gestillt, und noch dazu siehst Du es, wenn ich richtig vermuthe, in besserer, d. h. heiterer Gesellschaft, als die meinige gewesen sein würde. Deine Reise wäre nicht vollständig, wäre halb verpfuscht gewesen, wenn Du Paris nicht gesehen hättest. Nun wirst Du auch, wenn Du kommst, Tausenderlei zu erzählen haben, wobei ich nur das gar zu häufige :,: fürchte. Und für Eddy's Verstandesbildung