.MTE1MA.ODE5NTE: Difference between revisions
No edit summary |
No edit summary |
||
(21 intermediate revisions by the same user not shown) | |||
Line 3: | Line 3: | ||
gewirkt haben, wie es, nach meiner Annahme, | gewirkt haben, wie es, nach meiner Annahme, | ||
sollte. - Du kleiner Narr, - Wenn ich schrieb, daß | sollte. - Du kleiner Narr, - Wenn ich schrieb, daß | ||
ich mich, falls Du den Winter | ich mich, falls Du den Winter wegbliebest, vielleicht an | ||
Deine Abwesenheit gewöhnen würde, so hatte das nur | Deine Abwesenheit gewöhnen würde, so hatte das nur | ||
den Zweck, Dich in Deinen Entschließungen völlig | den Zweck, Dich in Deinen Entschließungen völlig | ||
Line 10: | Line 10: | ||
drüben gefiele. | drüben gefiele. | ||
Deine Schilderungen von der Schweiz haben | Deine Schilderungen von der Schweiz haben | ||
mir Chicago ganz verleidet; - nicht bloß die Stadt, sondern | |||
auch das Haus und Alles. - Ich habe nicht das Geringste mehr | |||
dagegen, unsre baumwollene oder leinene (15.) Hochzeits=Reise | |||
irgendwohin zu machen, wenn ich dann noch lebe. | |||
Dann ist auch Walther schon 9 Jahre alt. - Oder zum nächsten | |||
Frühjahr das Haus zu verkaufen und in board zu gehen. | |||
Oder irgend Etwas, was Du willst. - Sei Du nur Dir selber | |||
klar darüber, was Du willst, und es soll geschehen. Natürlich | |||
nicht drei oder vier entgegengesetzte Dinge zu gleicher Zeit. - Von | |||
der Zeitung weggehen kann ich so lange nicht, als die Bestie | |||
Brentano hinter mir lauert. Denn dessen Eintritt in die Zeitung, | |||
den ich vielleicht nur dadurch verhindern kann, daß ich, wie ein Fels im | |||
Meer auf Posten bleibe, wäre der Ruin unsres Vermögens. | |||
Wetter in den letzten drei Tagen schauderhaft: Regen, Regen, - beinahe Franzensbad. | |||
Erkältung; Pflock im Halse. Aber Kinder ganz unberührt davon; unberufen | |||
gesünder, als je. Und nun, |
Latest revision as of 12:55, 5 December 2022
mit so ruhigen Temperamenten, wie das Deiner Mutter u. Rieß's muß doch auch auf Dich beruhigend gewirkt haben, wie es, nach meiner Annahme, sollte. - Du kleiner Narr, - Wenn ich schrieb, daß ich mich, falls Du den Winter wegbliebest, vielleicht an Deine Abwesenheit gewöhnen würde, so hatte das nur den Zweck, Dich in Deinen Entschließungen völlig frei zu machen, damit Du nicht etwa bloß aus Rücksicht auf mich zurückkämest, selbst wenn es Dir drüben gefiele.
Deine Schilderungen von der Schweiz haben mir Chicago ganz verleidet; - nicht bloß die Stadt, sondern auch das Haus und Alles. - Ich habe nicht das Geringste mehr dagegen, unsre baumwollene oder leinene (15.) Hochzeits=Reise irgendwohin zu machen, wenn ich dann noch lebe. Dann ist auch Walther schon 9 Jahre alt. - Oder zum nächsten Frühjahr das Haus zu verkaufen und in board zu gehen. Oder irgend Etwas, was Du willst. - Sei Du nur Dir selber klar darüber, was Du willst, und es soll geschehen. Natürlich nicht drei oder vier entgegengesetzte Dinge zu gleicher Zeit. - Von der Zeitung weggehen kann ich so lange nicht, als die Bestie Brentano hinter mir lauert. Denn dessen Eintritt in die Zeitung, den ich vielleicht nur dadurch verhindern kann, daß ich, wie ein Fels im Meer auf Posten bleibe, wäre der Ruin unsres Vermögens.
Wetter in den letzten drei Tagen schauderhaft: Regen, Regen, - beinahe Franzensbad. Erkältung; Pflock im Halse. Aber Kinder ganz unberührt davon; unberufen gesünder, als je. Und nun,