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Wochen, während welcher man nichts von einander hören kann. Wenigstens | |||
Du nichts von mir; denn von Deiner Seite erwarte ich noch Berichte bis kurz | |||
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Ankunft nur kurze Zeit zu liegen braucht. Ich weiß nicht wie ich die Beängstigung | |||
aushalten sollte, wenn ich während der Zeit, da Du auf See bist, nicht wenigstens | |||
durch meine Berufstätigkeit den Hang zum Grübeln abschwächen könnte. Indessen, wenn | |||
es sein muß, muß es eben sein. - Mag auch Deine Überfahrt noch so rauh sein, | |||
Du wirst Dich doch, in Gesellschaft Deusters vergnügter dabei fühlen, als ich während derselben | |||
Zeit auf dem Lande. | |||
Von Eddy hatte ich dieser Tage Brief vom 24. Sept., dazu auch einige Zeilen von Gertrud. | |||
Darin ist von dem Empfange meiner Geburtstagssendung noch nicht die Rede. Ich hätte sie nach Dessau | |||
adressirt; - solltest Du dort auf der Post keine Weisungen betreffs etwaiger, an Eddy gerichteter Briefe hinterlassen | |||
haben? - Die Kinder sind ganz wohl, der Trubel des "house cleaning" ist aber noch immer nicht zu | |||
Ende. Emilie ist nahe am Heirathen, wird aber aushalten, bis Du | |||
wieder da bist. - Mit vielen Küssen Dein "Alter". |
Latest revision as of 19:49, 29 November 2022
Hot Springs, oder höchstens Californien. Und was ist eine fünfmonatliche Trennung für Leute, die wohl in jedem Jahre so viel Zeit auf Reisen zubringen, z. B. für Magnus, der nun auch wieder zurück ist; - ohne daß ihm übrigens die Reise viel geholfen hätte. - Wir haben uns beide die Sache viel zu schwer gemacht; allein Wer kann gegen seine Natur aufkommen?
Wenn nicht für Dich, so ist unsere Trennung doch für mich eine Kur gewesen, die vielleicht auch Dir zu Gute kommen wird. Nämlich, so viel ich beurtheilen kann, ist mein heftiges, aufbrausendes Temperament dadurch gedämpft worden; vielleicht zu sehr für Deinen Geschmack. - Du wirst wenig oder keinen Widerspruch mehr bei mir finden; vielleicht aber auch weniger Unterhaltung als sonst. Ich habe schweigen gelernt und lachen verlernt. Gegen sehr laute Geräusche bin ich recht nervös geworden, aber gehe ihnen lieber aus dem Wege, als daß ich sie verhindere. Wenn Du Dein Behagen darin findest, daß Dein Wille ohne Widerspruch geschieht, so kannst Du nun dieser Art von Glück in vollem Maße theilhaft werden. Nur um das Eine werde ich bitten, daß mir nicht zugemuthet werde, zu lachen, oder zu essen. Dies letztere habe ich mir so weit abgewöhnt, daß Walther mir darin bedeutend über ist.
Wenn Du diesen Brief empfängst, wirst Du den Rest Deines Aufenthaltes in Deutschland schon nach Tagen berechnen und dann kommen die trostlosen zwei Wochen, während welcher man nichts von einander hören kann. Wenigstens Du nichts von mir; denn von Deiner Seite erwarte ich noch Berichte bis kurz vor Deiner Einschiffung, so daß zwischen dem Empfang der letzten und Deiner Ankunft nur kurze Zeit zu liegen braucht. Ich weiß nicht wie ich die Beängstigung aushalten sollte, wenn ich während der Zeit, da Du auf See bist, nicht wenigstens durch meine Berufstätigkeit den Hang zum Grübeln abschwächen könnte. Indessen, wenn es sein muß, muß es eben sein. - Mag auch Deine Überfahrt noch so rauh sein, Du wirst Dich doch, in Gesellschaft Deusters vergnügter dabei fühlen, als ich während derselben Zeit auf dem Lande.
Von Eddy hatte ich dieser Tage Brief vom 24. Sept., dazu auch einige Zeilen von Gertrud. Darin ist von dem Empfange meiner Geburtstagssendung noch nicht die Rede. Ich hätte sie nach Dessau adressirt; - solltest Du dort auf der Post keine Weisungen betreffs etwaiger, an Eddy gerichteter Briefe hinterlassen haben? - Die Kinder sind ganz wohl, der Trubel des "house cleaning" ist aber noch immer nicht zu Ende. Emilie ist nahe am Heirathen, wird aber aushalten, bis Du wieder da bist. - Mit vielen Küssen Dein "Alter".