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Ich möchte, Du liebes Weib, gern so viel mit | |||
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in Deutschland thun wirst, im Voraus billige, - außer durchaus unnöthigen Geiz. | |||
Zum erstenmale seit Deiner Abreise hatten wir heute früh Überrock = Wetter: | |||
+7° R, aber dabei himmlischen Sonnenschein und keine Spur von Wolken. Die Kinder, unberufen, | |||
gesünder, als je. Dein treuer | |||
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Latest revision as of 10:47, 20 November 2022
hier den Abfahrtstag und den vermuthlichen Ankunftstag erfahren kann. - Daß ich Euch in New York abhole wäre wohl kaum für den Fall nöthig, daß Deuster direct von N. Y. nach Washington reist; denn in diesem Falle könnte Brünn Dir mit der Gepäckbesorgung (das Einzige, wozu Du der Hülfe bedarfst) behülflich sein. Ich mußte, um Dich abzuholen, so reisen, daß ich mindestens 10 Tage nach Deiner Abfahrt von Hamburg in N. Y. wäre und mich dann möglicherweise 2, 3, 4 Tage dort umhertreiben, um der Ankunft des Dampfers aufzulauern. - Wenn das nun sein muß, wird es natürlich geschehen; sonst aber wäre es vielleicht hübscher, wenn ich Euch hier einen recht behaglichen, würdigen Empfang bereiten könnte. Du würdest Dich dann eher homelike fühlen, als wenn wir alle drei verraucht, bestäubt und beschmutzt hier zugleich ankommen, wie es 1873 geschah.
Ich möchte, Du liebes Weib, gern so viel mit Dir plaudern, - wenn es nur Angesicht zu Angesicht geschehen könnte. Aber so, wo Frage und Antwort 5 oder 6 Wochen auseinanderliegen: - was kann dabei herauskommen? - So nimm denn nur die Versicherung meiner innigsten Liebe und Sehnsucht nach Dir und daß ich Alles, was Du noch in den letzten Wochen Deines Aufenthalts in Deutschland thun wirst, im Voraus billige, - außer durchaus unnöthigen Geiz.
Zum erstenmale seit Deiner Abreise hatten wir heute früh Überrock = Wetter: +7° R, aber dabei himmlischen Sonnenschein und keine Spur von Wolken. Die Kinder, unberufen, gesünder, als je. Dein treuer H R