.MTE1MA.ODE3OTQ: Difference between revisions

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habe ich heute früh gekauft; dazu für 10 cts ein Quart Johannisbeeren
habe ich heute früh gekauft; dazu für 10 cts ein Quart Johannisbeeren zu rother Grütze.
 
In die [[?]] Oper ging ich gestern Abend nicht; - es war zu heiß. Dagegen
las ich den gestern gekommenen Haufen deutscher Zeitungen durch und fand
darin - was denkst Du wohl? Nachricht von einem Todesfall. - Wer? Du
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und nachher in Pueblo im Anblick der Schneeberge schwelgten, am 12. [Mai] Juni ist in
Rom gestorben- Julius Faucher. Unser lustiger, kecker, munterer, furchtbar
schnoddriger Fanfaron Julius Faucher, der in München damals wir die Gesundheit und
das Leben selbst aussah, ist seit dem 12. Juni ein stiller, steifer, kalter Mann. Kaum 58
Jahre ist er alt geworden. Wie bald werde auch ich daran kommen? Nun, wenn schon, dann
schon zeitig genug, daß Du noch in dem Alter bist, einen zweiten, bessern Mann zu kriegen, denn Dir
diese Chance verdorben zu haben würde mir beim Sterben die peinlichste Betrachtung sein. Und nun, da das
Papier alle ist, bin auch ich's. Tausend Küsse für Dich u. Eddie von Deinem
Alten H R.

Latest revision as of 19:33, 1 August 2022

Männer hören so etwas immer gern. - auf den Kostenpunkt lege ich zwar kein Gewicht, indessen ist es doch wahrscheinlich, daß Ihr beide in der Stadt für 18.00 wöchentlich behaglicher und besser boarden könnt, als für 26.00 in dem schattenlosen Hotel. - Jedoch das Alles überlasse ich Dir unbedingt. Thue in dieser Beziehung nur was Dir recht ist. Wegen Geld brauchst Du nicht in Verlegenheit zu kommen. Für alle Fälle lege ich Dir einen á blanco unterschriebenen check auf ? bei, den Dir wohl irgend Einer, sei es Einstein, Nettauer, oder Rosenfeld ohne Umstände in Geld umsetzen wird, wenn Du ihn mit irgend einer Summe ausfüllst. Doch werde ich Dir außerdem gegen Ende der Woche baar Geld schicken, sei es durch ? sei es durch die Post.

Unter allen Umständen erwarte ich, daß Du Dich gut amüsirst und bezweifle auch, trotz Deinem leisen Klagen, gar nicht, daß es geschieht. So ein heiteres, munteres, liebenswürdiges, leicht empfängliches Weib, wie Du, kann sich ja gar nicht nicht amüsiren.

Wir haben hier entsetzlich drückende Hitze, ohne Wind, ja ohne den leisesten Luftzug. In den Morgenstunden ist gleichwohl unsre Jacksonstr. entzückend schön. Es geht in unserm Hause Alles wie am Schnürchen. Frau Hansen wacht still und ? über die Kinder, die sich wie die Rüpel? im ? fühlen. Wir schwelgen jetzt in rothen Himbeeren: - denke Dir nur: 4 Quart für 25 Cent habe ich heute früh gekauft; dazu für 10 cts ein Quart Johannisbeeren zu rother Grütze.

In die ? Oper ging ich gestern Abend nicht; - es war zu heiß. Dagegen las ich den gestern gekommenen Haufen deutscher Zeitungen durch und fand darin - was denkst Du wohl? Nachricht von einem Todesfall. - Wer? Du räthst es nie. - An demselben Tage, wo wir in ? das Büschelchen auflasen und nachher in Pueblo im Anblick der Schneeberge schwelgten, am 12. [Mai] Juni ist in Rom gestorben- Julius Faucher. Unser lustiger, kecker, munterer, furchtbar schnoddriger Fanfaron Julius Faucher, der in München damals wir die Gesundheit und das Leben selbst aussah, ist seit dem 12. Juni ein stiller, steifer, kalter Mann. Kaum 58 Jahre ist er alt geworden. Wie bald werde auch ich daran kommen? Nun, wenn schon, dann schon zeitig genug, daß Du noch in dem Alter bist, einen zweiten, bessern Mann zu kriegen, denn Dir diese Chance verdorben zu haben würde mir beim Sterben die peinlichste Betrachtung sein. Und nun, da das Papier alle ist, bin auch ich's. Tausend Küsse für Dich u. Eddie von Deinem Alten H R.