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Margarethe Raster |
Latest revision as of 07:37, 22 July 2022
Lebt denn wohl! Ich schließe ungern, weil ich muß, da mir ja soviel, wie Euch daran gelegen, daß der Brief mit nächster Gelegenheit fortgeht. Ach ich bin neidisch auf den Brief, auf die Buchstaben, auf denen Eure lieben Augen ruhen, auf das Siegel das meiner lieben Mutter Hand zerbricht, [auf] vor Allem aber auf den Mund, der Euch diese Zeilen vorlieset, das ich es nicht selbst sein kann, die mündlich Euch Bericht erstattet. Die Wehmuth überkommt mich und das darf und soll nich sein, denn ich habe es so gut und will das Schicksal nicht durch unnöthiges Jammern vergrämen?.
Was könnte es auch nützen?! Hermann, der bei mir sitzt und nach Chicago schreibt, sendet Euch die besten herzlichsten Grüße, sowie auch ich Euch im Geiste tausend und tausend mal grüße und küsse. Jetzt reiße ich mich los! - Nicht von der Erinnerung an Euch, sondern von diesem Briefe, denn erstere ist stets, täglich und stündlich gegenwärtig Eurer Euch herzlich liebenden Margarethe Raster