.MTE1MA.ODE2NDM: Difference between revisions

From Newberry Transcribe
Jump to navigation Jump to search
No edit summary
No edit summary
 
(38 intermediate revisions by the same user not shown)
Line 3: Line 3:
Letzt, nachdem wir zehn Jahre haben warten müssen,
Letzt, nachdem wir zehn Jahre haben warten müssen,
um den ganzen Bettel kommen? Das wäre der Teufel.  
um den ganzen Bettel kommen? Das wäre der Teufel.  
Dein Rath, mich an Plötz zu wenden, ist gut.
Dein Rath, mich an Plötz zu wenden, ist gut. Aber
ich weiß nicht, hast Du Dich vielleicht verschrieben und
meinst Goßler? So viel ich hier durch Zeitungen
weiß wurde dieser, als er das Ministerium niederlegte
als Chef der Köthenschen Staatsschuldenverwaltung
belassen. Ist er es jetzt nicht mehr? Um ganz sicher zu
gehen, lege ich Dir hier einen Brief an eine der beiden
"Excellenzen" bei u. ersuche Dich, ihn an denjenigen
von beiden zu adressiren, auf den sie paßt. Hat Goßler
überhaupt noch mit der Sache zu thun, so glaube ich, daß er mir
eher einen Gefallen erweisen wird, als Plötz. - Übrigens
will ich nun doch noch einmal einen Versuch mit Nelandt machen.
Durch Elze hat [dieser] Nelandt mir sagen lassen, daß er bereit sei,
mir jede im Bereiche seiner Macht stehende Gefälligkeit zu erweisen.
Und eine Köthensche Obligation zu kaufen wird er denn doch
wohl auch, trotz aller Krisen im Stande sein. Er hat mir auch
noch in Dessau, trotz unserer bittern politischen Feindschaft, sehr
wesentliche Gefälligkeiten [[erzeigt?]], wie meine damaligen politischen
Freunde nimmer mehr.
 
Nun, halt Dich gesund u. mich in gutem Andenken u. laß
bald wieder von Dir hören
Deinen treuen Bruder
Hermann

Latest revision as of 22:11, 10 July 2022

Die Geschichte mit der Köthenschen Obligation geht mur recht im Kopf herum. Sollten wir noch zu guter Letzt, nachdem wir zehn Jahre haben warten müssen, um den ganzen Bettel kommen? Das wäre der Teufel. Dein Rath, mich an Plötz zu wenden, ist gut. Aber ich weiß nicht, hast Du Dich vielleicht verschrieben und meinst Goßler? So viel ich hier durch Zeitungen weiß wurde dieser, als er das Ministerium niederlegte als Chef der Köthenschen Staatsschuldenverwaltung belassen. Ist er es jetzt nicht mehr? Um ganz sicher zu gehen, lege ich Dir hier einen Brief an eine der beiden "Excellenzen" bei u. ersuche Dich, ihn an denjenigen von beiden zu adressiren, auf den sie paßt. Hat Goßler überhaupt noch mit der Sache zu thun, so glaube ich, daß er mir eher einen Gefallen erweisen wird, als Plötz. - Übrigens will ich nun doch noch einmal einen Versuch mit Nelandt machen. Durch Elze hat [dieser] Nelandt mir sagen lassen, daß er bereit sei, mir jede im Bereiche seiner Macht stehende Gefälligkeit zu erweisen. Und eine Köthensche Obligation zu kaufen wird er denn doch wohl auch, trotz aller Krisen im Stande sein. Er hat mir auch noch in Dessau, trotz unserer bittern politischen Feindschaft, sehr wesentliche Gefälligkeiten erzeigt?, wie meine damaligen politischen Freunde nimmer mehr.

Nun, halt Dich gesund u. mich in gutem Andenken u. laß bald wieder von Dir hören Deinen treuen Bruder Hermann