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Latest revision as of 19:29, 7 July 2022
2)
Da habe ich nun so viel geplaudert, daß mir das Papier ausgegangen ist und ein Anhang angefügt werden muß. Ohnehin bin ich gerade im Schreiben durch einige häusliche Verrichtungen unterbrochen, die Dir wahrscheinlich wunderlich vorkommen würden. Ich habe nämlich Wasser an der Pumpe geholt, Milch und Eier zum heutigen Abendessen geholt. - "Was?" höre ich Dich voll Erstaunen sagen: - "Du hast 1900 Thaler im Jahre u. holst selbst solche Sachen?" - Ja siehst Du, das ist eben eine Eigenthümlichkeit des hiesigen Lebens, die ich, beiläufig bemerkt, recht vernünftig finde. Der Amerikaner (und in dieser Beziehung fügen wir uns ganz der Ladessitte) betrachtet es als im höchsten Grad unpassend, daß Frauen zu irgend welchen gröberen Verrichtungen außer dem Hause verwendet werden. Was jenseits der Hausthür zu thun ist, dafür ist der Mann da. Wir wohnen hier in einem Stadttheile, wo um uns herum die Häuser von weit wohlhabenderen, ja reichen Leuten sind, von Leuten, die 2 oder 3 Dienstmädchen haben, aber dennoch kannst Du jeden Tag die Männer (Leute, deren Jahreseinkommen vielleicht fünfmal so hoch ist, als das eines Dessauischen Ministers) mit dem Marktkorbe am Arm von u. nach Hause gehen sehen. Sonnabends Nachmittags, wo ich auf den Markt gehe, um eine Gans, einen Puter, ein paar Hühner oder Enten zu kaufen, begegne ich oft dem Obergeneral der amerikanischen Armee