.MTE1MA.ODE2MzA: Difference between revisions
No edit summary |
No edit summary |
||
(25 intermediate revisions by the same user not shown) | |||
Line 5: | Line 5: | ||
Dönniger [[profitirt?]], aber der Wechsel - Calcül ist mir doch ziemlich fremd. | Dönniger [[profitirt?]], aber der Wechsel - Calcül ist mir doch ziemlich fremd. | ||
Apropos Dönniger. Hast Du nicht mein Collegienfest? | Apropos Dönniger. Hast Du nicht mein Collegienfest? Ich vermisse | ||
es unter meinen rückständigen Büchern, die mir [[Elze?]] in diesem Jahre | |||
geschickt hat u. erinnere mich nicht mehr recht deutlich, ob ich es Dir gelassen | |||
habe, oder ob vielleicht Ludwig Koeppe es geklemmt hat, der | |||
immer danach aus war. - Wenn Du es hast, und vielleicht den | |||
Kraus obendrein, so wirst Du nun wohl - ohnehin ist es ja in Deutschland | |||
[[?]] - ein tapferer Freihändler sein. In diesem Falle wünsche ich, daß | |||
Du meinen dreispaltigen Artikel über Freihandel in Bezug auf Amerika | |||
liest, den ich Dir in der Nummer der wöchentl. Abendztg. vom 28. Nov. | |||
geschickt habe (Du bekommst doch die Abendzeitung? Ich schicke sie jede | |||
Woche pünktlich; es liegt mir daran, gelegentlich zu hören, ob Du sie | |||
bekommst, da ich unsern Expedienten in Verdacht habe, daß er | |||
um der paar Cents Porto willen, die Sendungen unterschlägt). | |||
Dein Wunsch, Onkel eines Neffen zu werden, ist nicht in Erfüllung | |||
gegangen. Meine Frau ist am 3. November mit einem | |||
Mädchen niedergekommen, welchem wir, - noch voll von Gutzkow's "Ritter | |||
vom Geiste" - den Namen Melanie gegeben haben. Das kleine Ding | |||
gedeiht recht gut, macht aber schrecklich viel Trubel u. noch wenig Vergnügen. | |||
Bei unserer Ältesten, Mathilde, hält sich aber beides ungefähr die Waage. | |||
Die Kinder entwickeln sich in Amerika in geistiger Beziehung viel früher | |||
als in Europa; - wohl eine Folge des Klimas, das entschieden mehr die | |||
Entwickelung des Nervensystems auf Kosten der Muskulatur, als umgekehrt | |||
(wie es in Deutschland der Fall ist) begünstigt. Und so ist auch Deine etwas |
Latest revision as of 17:06, 7 July 2022
2)
rechne Du nur selbst die Course aus; es geht Dir doch leichter von Statten als mir. Denn meine Nationalökonomie habe ich zwar bei Dönniger profitirt?, aber der Wechsel - Calcül ist mir doch ziemlich fremd.
Apropos Dönniger. Hast Du nicht mein Collegienfest? Ich vermisse es unter meinen rückständigen Büchern, die mir Elze? in diesem Jahre geschickt hat u. erinnere mich nicht mehr recht deutlich, ob ich es Dir gelassen habe, oder ob vielleicht Ludwig Koeppe es geklemmt hat, der immer danach aus war. - Wenn Du es hast, und vielleicht den Kraus obendrein, so wirst Du nun wohl - ohnehin ist es ja in Deutschland ? - ein tapferer Freihändler sein. In diesem Falle wünsche ich, daß Du meinen dreispaltigen Artikel über Freihandel in Bezug auf Amerika liest, den ich Dir in der Nummer der wöchentl. Abendztg. vom 28. Nov. geschickt habe (Du bekommst doch die Abendzeitung? Ich schicke sie jede Woche pünktlich; es liegt mir daran, gelegentlich zu hören, ob Du sie bekommst, da ich unsern Expedienten in Verdacht habe, daß er um der paar Cents Porto willen, die Sendungen unterschlägt).
Dein Wunsch, Onkel eines Neffen zu werden, ist nicht in Erfüllung gegangen. Meine Frau ist am 3. November mit einem Mädchen niedergekommen, welchem wir, - noch voll von Gutzkow's "Ritter vom Geiste" - den Namen Melanie gegeben haben. Das kleine Ding gedeiht recht gut, macht aber schrecklich viel Trubel u. noch wenig Vergnügen. Bei unserer Ältesten, Mathilde, hält sich aber beides ungefähr die Waage. Die Kinder entwickeln sich in Amerika in geistiger Beziehung viel früher als in Europa; - wohl eine Folge des Klimas, das entschieden mehr die Entwickelung des Nervensystems auf Kosten der Muskulatur, als umgekehrt (wie es in Deutschland der Fall ist) begünstigt. Und so ist auch Deine etwas