.MTE1Nw.ODQ4MDc: Difference between revisions

From Newberry Transcribe
Jump to navigation Jump to search
No edit summary
No edit summary
 
(37 intermediate revisions by the same user not shown)
Line 3: Line 3:
wurden die Thüren geöffnet und erblickten wir auf dem Tische ein
wurden die Thüren geöffnet und erblickten wir auf dem Tische ein
prachtvolles Silberservice, von welchem Grete eine ziemlich unrichtige  
prachtvolles Silberservice, von welchem Grete eine ziemlich unrichtige  
Zeichnung zu fertigen versucht hat, und welches [roman:] Mr. [Iroin?] [/roman] mit einer  
Zeichnung zu fertigen versucht hat, und welches Mr. [Irvin?] mit einer  
Ansprache übergab. Wie Raster dafür dankte und wer nachdem noch  
Ansprache übergab. Wie Raster dafür dankte und wer nachdem noch  
Reden hielt, könnt Ihr ausführlich in der Zeitung lesen, wo auch  
Reden hielt, könnt Ihr ausführlich in der Zeitung lesen, wo auch  
Line 12: Line 12:
thaten. Gegen elf Uhr tönte von der Straße her Männergesang und als  
thaten. Gegen elf Uhr tönte von der Straße her Männergesang und als  
wir vor die Thüre traten, sahen wir ungefähr 12 Herren mit Lichtern
wir vor die Thüre traten, sahen wir ungefähr 12 Herren mit Lichtern
und Noten bewaffnet, die zur [roman:] Germania [/roman] und [roman:] Concordia [/roman] gehören und
und Noten bewaffnet, die zur Germania und Concordia gehören und Raster
ein Ständchen brachten. Selbstverständlich baten wir sie näher zu
treten und sich durch Wein und etwas Speisen zu stärken, was sie
natürlich annahmen und noch mehrere Lieder im Zimmer sangen;
Herr Fuchs, der Dirigent, trug uns auch eine Phantasie auf unserem
neuen Clavier vor. Gegen halb zwölf Uhr verabschiedeten sich die
Herren, uns versichernd, daß sie sich außerordentlich amüsirt hatten
und uns, außer der sehr angenehmen Erinnerung und dem Silberservice,
über zwei Dutzend Flaschen Wein und drei Flaschen Champagner
zurücklassend. Das nenne ich doch nobel! - - Bis nach 1 Uhr
blieben wir noch auf und freuten uns über das herrliche Geschenk, welches die
Erfüllung Gretens höchsten Wunsches ist und wahrhaft "[[?]]lich" ist.
Der Werth beträgt 450 Dollars. Aus der Liste, die Raster zufällig erhalten
hat, ersehen wir, daß jeder Branntweinbrenner 25 Dollars und  
keiner von den Beamten unter 10 Dollars gegeben hat. Im Ganzen sind 560
Dollars zusammengekommen, wovon über 100 Dollars für Wein und Cigarren
abgehen. Jetzt fehlt uns nur noch ein Büffet, um das Service [es] aufzustellen,
wahrscheinlich nicht mehr lange. -

Latest revision as of 09:18, 4 June 2022

waren, verschwand ungefähr die Hälfte im Hinterparlor, wo dann sehr eifrig geflüstert und hin= und hergelaufen wurde. Nach kurzer Zeit wurden die Thüren geöffnet und erblickten wir auf dem Tische ein prachtvolles Silberservice, von welchem Grete eine ziemlich unrichtige Zeichnung zu fertigen versucht hat, und welches Mr. [Irvin?] mit einer Ansprache übergab. Wie Raster dafür dankte und wer nachdem noch Reden hielt, könnt Ihr ausführlich in der Zeitung lesen, wo auch unsere Liebenswürdigkeit rühmlichst erwähnt ist? Der Wein Floß in Strömen und wurde auch unseren Eßwaaren alle Ehre angethan. Unter lebhaftem Geplauder, meist englisch, verging die Zeit recht angenehm, wozu die 21 Flaschen Champagner à 3 1/2 Dollars das Ihrige thaten. Gegen elf Uhr tönte von der Straße her Männergesang und als wir vor die Thüre traten, sahen wir ungefähr 12 Herren mit Lichtern und Noten bewaffnet, die zur Germania und Concordia gehören und Raster ein Ständchen brachten. Selbstverständlich baten wir sie näher zu treten und sich durch Wein und etwas Speisen zu stärken, was sie natürlich annahmen und noch mehrere Lieder im Zimmer sangen; Herr Fuchs, der Dirigent, trug uns auch eine Phantasie auf unserem neuen Clavier vor. Gegen halb zwölf Uhr verabschiedeten sich die Herren, uns versichernd, daß sie sich außerordentlich amüsirt hatten und uns, außer der sehr angenehmen Erinnerung und dem Silberservice, über zwei Dutzend Flaschen Wein und drei Flaschen Champagner zurücklassend. Das nenne ich doch nobel! - - Bis nach 1 Uhr blieben wir noch auf und freuten uns über das herrliche Geschenk, welches die Erfüllung Gretens höchsten Wunsches ist und wahrhaft "?lich" ist. Der Werth beträgt 450 Dollars. Aus der Liste, die Raster zufällig erhalten hat, ersehen wir, daß jeder Branntweinbrenner 25 Dollars und keiner von den Beamten unter 10 Dollars gegeben hat. Im Ganzen sind 560 Dollars zusammengekommen, wovon über 100 Dollars für Wein und Cigarren abgehen. Jetzt fehlt uns nur noch ein Büffet, um das Service [es] aufzustellen, wahrscheinlich nicht mehr lange. -